Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
5525 Euro Geldstrafe für tödlichen Schützen-Unfall
NEUSS/NÖNCHENGLADBACH (MaPe) Mit einer Geldstrafe ist am Montag vor dem Neusser Amtsgericht der Prozess um ein tödliches Schützen-Unglück zu Ende gegangen. Im Mai 2017 war ein damals 37 Jahre alter Familienvater aus Mönchengladbach auf einem Firmengelände bei einem Zugkönigsschießen ums Leben gekommen. Das Gericht spricht von fahrlässiger Tötung und hat einen seiner Kameraden zu 5525 Euro Geldstrafe verurteilt.
Nach dem Vatertagsschießen hatte der Angeklagte mit seinen Schützenbrüdern auf dem Betriebsgelände ausgelassen gefeiert. Der siegreiche 37-Jährige war mit einem Gabelstapler des Betriebes in die Höhe gehoben worden. Dabei stürzte die Box mitsamt dem Schützen aus vier Metern Höhe zu Boden.
„Sie wissen, dass Sie massiv gegen die Unfallverhütungsvorschriften verstoßen haben“, redete Staatsanwältin Britta Zur dem Angeklagten ins Gewissen. Der 39-Jährige zeigte sich im Prozess in höchstem Maße betroffen. Gleich mehrfach entschuldigte er sich. „Ich würde alles tun, um das rückgängig zu machen“, erklärte der Angeklagte. Bis heute habe er das Geschehen nicht verkraftet, er sei in psychologischer Behandlung. „Ich verstehe nicht, wie ich das alles überhaupt zulassen konnte.“
Womöglich spielte der Alkohol eine wichtige Rolle: Laut Gericht hatte der Angeklagte 1,1 Promille Alkohol im Blut, sein getöteter Zugkollege 1,3 Promille. Zur: „Was da passiert ist, war eine Riesendummheit mit ganz dramatischen Folgen.“