Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ein Besen auf dem Martinshelm
Für einen Vierjährigen gibt es im Herbst kaum etwas Spannenderes als den Mann auf dem Pferd, der das Leben eines im Schnee kauernden Mannes rettet. Wer die Welt gerade erst entdeckt, hat freilich noch viele Fragen. „Warum hat Martin einen Besen auf dem Helm?“lautet eine davon. Sehr gute Frage, denkt der Vater, der den borstenartigen Aufsatz natürlich kennt – dank zahlreicher Monumentalfilme und eines Lateinlehrers mit einem Faible für (alt-)römische Finessen. Die Antwort kennt er trotzdem nicht. „Warum ein Besen, Papa?“, bohrt der Kleine nach. Zuhause greift der Herausgeforderte zum alten Lateinbuch (hat bis heute einen Ehrenplatz im Regal). Jetzt wissen wir: Der Besen bestand aus Rosshaar und gab auch Hinweise auf den Dienstgrad des Soldaten. jj