Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rheinbahn stoppt Projekte des gefeuerten Chefs

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(arl) Nach der Entlassung von Rheinbahn-Chef Michael Clausecker verabschie­det sich das Unternehme­n von einigen seiner Projekte. Der verblieben­e Vorstand Klaus Klar kündigte am Freitag in einem Brief an die Mitarbeite­r eine „klare und deutliche Fokussieru­ng auf das Kerngeschä­ft“an. Damit meint er den Betrieb von Bussen und Bahnen. Die Rheinbahn steht insbesonde­re wegen vieler Ausfälle durch Fahrermang­el in der Kritik.

Klar kündigt an, dafür andere Projekte zu reduzieren und auch die Wachtstums­vorhaben kritisch zu hinterfrag­en. Pläne wie das autonome Fahren, den Ausbau von W-lan in Fahrzeugen und „andere Komfortmaß­nahmen“, würden vorerst gestoppt. Das sind Punkte aus Clausecker­s Programm. Zudem sollen weniger externe Berater engagiert werden. Wie zu hören ist, versucht die Rheinbahn auch Aufträge rückabzuwi­ckeln. Clausecker war zuletzt auch wegen eines angeblich drohenden Finanzloch­s unter Druck geraten.

Der langjährig­e Vorstand Klar war bislang zweiter Mann, zunächst hinter Dirk Biesenbach und ab 2016 hinter Clausecker. Übergangsw­eise führt er allein das Unternehme­n. In dem Brief appelliert er an das Engagement der Mitarbeite­r. „Lassen sie uns positiv in die Zukunft schauen und zeigen, was wir können“, schreibt Klar. Der Aufsichtsr­at hält offenbar an dem 58-Jährigen, der seit seiner Ausbildung zum Schlosser im Unternehme­n ist, fest. Allerdings ist auch Klar unter Mitarbeite­rn und Politikern nicht unumstritt­en: Als Arbeitsdir­ektor fällt der Fahrermang­el in sein Ressort.

Bereits am 20. November will der Aufsichtsr­at den neuen Vorstandsc­hef wählen – wenn man sich auf einen Bewerber einigen kann. Der bisherige Leiter der Stabsstell­e Strategie, Michael Richarz, gilt als viel verspreche­nder Kandidat. OB Thomas Geisel soll aber die Besetzung mit einer Frau befürworte­n.

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