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Südgang-Künstler öffnen ihre Ateliers

Acht Ateliers entlang der Südstraße öffneten vor fast 30 Jahren zum ersten Mal ihre Werkräume für Besucher. Blaue Fahnen weisen den Weg in die Ateliers der etwa 20 Künstler – so auch den Sonntagen, 11. und 18. November.

- VON CORNELIA BRANDT

Seit 28 Jahren gehört der Südgang zu den jährlichen Top-Veranstalt­ungen der Krefelder Kunstszene. Jetzt ist es wieder so weit: An den beiden kommenden Sonntagen, 11. Und 18. November, jeweils von 11 bis 18 Uhr öffnen insgesamt 13 Ateliers ihre Türen für Besucher. 21 Künstler verschiede­nster Genres präsentier­en dort ihre Werke. Und das nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in Bockum, Fischeln und Uerdingen. Neben Arbeiten der Südgang-Künstler sind in den verschiede­nen Ateliers auch Werke mehrerer Gastkünstl­er zu sehen.

Vielfalt, Spannung und Inspiratio­n dürfen die Besucher erwarten, wobei die Spannweite der Arbeiten von Keramik und Malerei über Objekte und Plastiken bis zu Fotografie in den unterschie­dlichsten Gestaltung­en reicht. Am längsten dabei, nämlich seit 20 Jahren, sind Mathilde C. Jaeger und Annetraud Wintergers­t. Jaeger, deren Atelier sich am Nordwall befindet, hat Malerei und Grafik studiert. Ihre Themen sind Menschen und die Natur. Als Gastkünstl­erin ist in ihrem Atelier ebenfalls Lisa Lepper mit ihren Skulpturen vertreten. Wintergers­t ist ausgebilde­te Keramikeri­n und experiment­iert bereits seit rund 30 Jahren mit dem Material.

Objekte aus Holz und Metall in Verbindung mit Seidenpapi­er zeigt Uwe Rips im Atelier von Anne Hallecker. Die wiederum bemalt großformat­ige, aber auch sehr kleine Leinwände. Ihr besonderes Thema sind Frauenköpf­e mit rotem Mund und nur angedeutet­em Gesicht. Erst seit einem Jahr dabei ist Erika Schlee, die in ihren großformat­igen Malereien grobe und feine Strukturen mit Spachtelma­sse schichtet. Mit Mosaikverg­lasungen und Fensterbil­dern aus Glas ist Ele Pohl im Atelier von Irmtraut Helten zu sehen. Deren Thema wiederum sind Menschen in allen Facetten – ohne erkennbare Gesichtszü­ge, denn die Atomsphäre der Situation und nicht die einzelne Person sind in ihren Bildern aus Ei-Tempera wichtig.

Außerdem mit dabei ist in diesem Jahr die aus Eritrea stammende Adiam Hailesilas­sie, deren Bilder stark mit ihrer Herkunft verbunden sind und oft Augen und Gesichter zeigen. Der Fotograf Stefan Houberts zeigt großformat­ige Porträts und Bilder seiner Reisen. Im Atelier von Holger H. Hoffmann ist unter dem Motto „Farbe ist Alles, Alles ist Farbe“seine Minimal Art zu bewundern, und als Gastkünstl­er zeigt Klaus Clemens computerbe­arbeitete Fotografie.

Seit rund 50 Jahren arbeiten Walter W. Ziegle und seine Frau Inga Fu künstleris­ch zusammen. Er präsentier­t in diesem Jahr seine Kollagen und sie zeigt großformat­ige Bilder, die mit Materialie­n wie Plexiglas oder Nieten kombiniert sind. Keramisier­te Gefäße und Objekte sind die Arbeiten der Südkoreane­rin Mi Ja Rheu-Ellinghove­n, die bereits seit 10 Jahren mit dabei ist. Ganz anders Christina P.Eckhardt, die in den Niederland­en Kunst studierte. Ihre textbasier­ten Medieninst­allationen sind tiels audiovisue­ll, beinhalten manchmal slebstgesc­hriebene Text oder Papierkola­gen. In Ihren Arbeiten versucht sie, „das Chaos zu bündeln“. Als Gastkünstl­erin ist in ihrem Atelier Irmgard D.J.Gassmann zu finden, bei deren Malereien der Schwerpunk­t in der Auseinande­rsetzung mit urbanen Lebensräum­en liegt. Traumsenso­ren in Symbolen und Metaphern sind hingegen die Werke von Jerzy Chartowski, der an der Hochschule für Bildende Künste in Danzig und Krakau Malerei, Zeichnung und Grafikdesi­gn studiert hat.

Die teilnehmen­den Ateliers werden traditione­ll mit blauen Stoffbahne­n gekennzeic­hnet sein und so schon von weitem den Kunstliebh­abern den Weg weisen. Die Besucher sind zum Austausch mit den Künstlern eingeladen oder auch nur zum Schauen bei einer Tasse Tee oder Kaffee. Nähere Informatio­nen über die Standorte, die Künstler und die Werke sind im Internet unter www.suedgang.de zu finden. Dort gibt es auch einen Lageplan, mit dessen Hilfe sich ein Rundgang gut planen lässt.

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ 21 Künstler aus verschiede­nen Genres öffnen an diesem und am kommenden Sonntag ihre Ateliers für die Öffentlich­keit.

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