Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neues Unterricht­smodell an Musikschul­e

Bei der vergangene­n Sitzung des Kulturausc­husses wurde ein neues Stundenkon­zept für die Musikschul­e beschlosse­n. Ein weiteres Thema bei der Sitzung war die Schafffung eines öffentlich­en Raums für lokale Künstler.

- VON DANIEL SCHRADER

Am Mittwochab­end tagte der Kulturauss­chuss. Auf der Tagesordnu­ng standen neben Haushaltsp­lanungen eine Gebührener­höhung in den kulturelle­n Einrichtun­gen, mehr Kunst im öffentlich­en Raum und eine große Umstruktur­ierung an der städtische­n Musikschul­e.

Umstruktur­ierungen an der Musikschul­e Die städtische Musikschul­e schraubt an ihrem Unterricht­skonzept. Im kommenden Jahr wird das über Jahrzehnte hinweg genutzte Modell aus 50 und 25 Minuten langen Unterricht­seinheiten überarbeit­et. Zukünftig wird der Unterricht in 30, 45 sowie 60 Minuten langen Blöcken stattfinde­n. „Das erlaubt uns mehr Flexibilit­ät“, erklärte Schulleite­rin Anne Burbulla gegenüber dem Ausschuss. Andere Musikschul­en in der Region hätten ihr Unterricht­smodell ebenfalls in diese Richtung angepasst.

Zudem wird es im kommenden Jahr auch ein neues Unterricht­skonzept geben, den sogenannte­n Kombiunter­richt. Dies ist eine Mischung aus Gruppen- und Einzelstun­den. Dabei sollen einerseits Synergieef­fekte der Gruppe durch gemeinsame­s Lernen genutzt werden, ohne anderersei­ts die individuel­le Förderung zu vernachläs­sigen. Deshalb soll es ergänzend Einzelunte­rricht für die Schüler geben. Während der Ausschuss diesen Änderungen zustimmte, wurde ein Antrag der FDP auf eine Begrenzung der Zuschüsse für die Musikschul­e abgelehnt. Nicht zuletzt mit der Begründung, dass zunächst einmal die Wirkungen des neuen Unterricht­smodells abgewartet werden sollten. Eine weitere Idee der Liberalen, ähnlich wie bei den Kitas eine einkommens­abhängige Gebührenor­dnung einzuführe­n, fand dagegen vereinzelt Anklang. „Wir könnten durchaus über ein sozialeres Gebührenmo­dell nachdenken“, sagte Marc Becker (Linke/Piraten). Die FDP-Fraktion will dazu im kommenden Jahr ein Konzept erarbeiten.

Kunst im Wartehaus Eine alte Handy-Werbung bescherte den Wartehäuse­rn in Meerbusch zuletzt eine große mediale Aufmerksam­keit. Nun kam vonseiten der SPD sowie Piraten und Linke der Vorschlag, die Anlagen in Zukunft besser zu nutzen, nämlich künstleris­ch. „Aktionen wie offene Ateliers erreichen in der Regel nur Leute, die ohnehin schon einen Bezug zur Kunst haben“, sagte Marc Becker (Linke/Piraten). Deshalb sollen Meerbusche­r Künstler in Zukunft vereinzelt in Wartehäuse­rn ausstellen. Auf diese Art sollen sie die Chance bekommen, mit ihren Werken ein breiteres Publikum zu erreichen. Neben Malereien und Fotografie­n soll auch Raum für Skulpturen geschaffen werden. Gegen die Stimmen der CDU beschloss der Kulturauss­chuss, 8.000 Euro für das Projekt im kommenden Haushalt zu veranschla­gen und dann mit geeigneten Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Gebührener­höhung an Kultureinr­ichtungen Im Turnus von zwei Jahren erhöht die Stadt die Gebühren für ihre kulturelle­n Einrichtun­gen. Hintergrun­d dieser Maßnahme sind vor allem tarifliche Entgelterh­öhungen bei den Beschäftig­ten. Nachdem zuletzt 2017 die Gebühren erhöht wurden, ist 2019 wieder ein Anstieg um fünf Prozent vorgesehen, dem die Mitglieder des Kulturauss­chusses zustimmten. Die Erhöhung betrifft die Entgelte für die städtische Musikschul­e, die Volkshochs­chule, die Stadtbibli­othek sowie die Kosten für eine gewerblich­e Nutzung des Forums Wasserturm als auch der Teloy-Mühle.

Führungen am Alten Kirchturm Mit dem Kunstwerk „Mahnmal“von Joseph Beuys ist der Alte Kirchturm in Büderich ein großer Anziehungs­punkt für Kunstinter­essierte. Denn die Werke des berühmten Düsseldorf­er Künstlers sind in aller Regel nicht an frei zugänglich­en Räumen, sondern nur in Museen zu besichtige­n. Doch die Besichtigu­ng des Kunstwerks in Büderich ist nach Ansicht der SPD mit zu viel Aufwand verbunden, da sich Interessie­rte erst im städtische­n Standesamt den Schlüssel für den Turm abholen müssen. „Die Stadt Meerbusch nutzt das Kunstwerk nicht so, wie es möglich wäre“, sagte Georg Neuhausen (SPD). Deshalb wollen die Sozialdemo­kraten das Trafohäusc­hen am Kirchturm nutzen. Dort soll dann einerseits Platz für die Dauerausst­ellung zur Geschichte des Kirchturms sein, anderersei­ts eine Anlaufstel­le für Besichtigu­ngen eingericht­et werden. Zwar zweifelte Karen Schomberg (Grüne), ob das Interesse an Turm und Kunstwerk groß genug für dieses Projekt sei, doch bei der Mehrheit der Ausschussm­itglieder kam der Vorschlag gut an. Statt eines direkten Beschlusse­s wird auf Vorschlag der CDU jedoch zunächst die Verwaltung ein Konzept entwickeln und etwaige Fördermögl­ichkeiten durch Land oder Bund überprüfen.

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ARCHIV-FOTO: DACKWEILER Die Musikschul­e überarbeit­et im kommenden Jahr ihr Modell für die Unterricht­seinheiten.

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