Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Der weltweit hohe Investitionsbedarf im Infrastrukturbereich und das niedrige Zinsniveau sprechen aktuell für diesen Sektor
Infrastrukturinvestments bieten stabile Cashflows und kalkulierbare Renditen. Hinzu kommen weitere Vorzüge wie der nicht zu unterschätzende Inflationsschutz. Regelmäßige Kapitaleinkünfte erzielen, unabhängig von Wirtschaftsund Börsenzyklen. So lautet die Wunschvorstellung vieler langfristig orientierter Anleger. Institutionelle Investoren landen bei dieser Zielsetzung schnell im Bereich von Infrastrukturinvestments.
So lassen sich durch das Betreiben von Transportwegen (zum Beispiel Häfen, Bahntrassen, Flugplätze), Kommunikationsnetzen (Funk, Kabel), Ver- und Entsorgungseinrichtungen (Strom, Gas, Fernwärme, Wasser, Abfall oder Müllverbrennung) stabile Cashflows durch gut planbare Nutzungsgebühren erzielen. Dank der hohen Kapitalintensität, der starken Regulierung und der langen Nutzungsdauer entsprechender Projekte sind die Eintrittsbarrieren überaus hoch und der Wettbewerbsdruck für die Inhaber der Nutzungsrechte damit relativ gering. Schließlich wird niemand einen Tunnel bauen, nur um einer bereits bestehenden
Röhre in unmittelbarer Nähe Konkurrenz zu machen. Häufig sind die Endverbraucherpreise zudem an die Inflation gekoppelt, so dass von dieser Seite her ebenfalls eine große Planungssicherheit besteht. Auch der weltweit hohe Investitionsbedarf im Infrastrukturbereich und das niedrige Zinsniveau sprechen aktuell für diesen Sektor.
Dabei können größere Rückschläge natürlich auch bei Infrastrukturinvestments nicht völlig ausgeschlossen werden, wie der Einsturz der Morandi-Brücke in Genua, bei dem in diesem Sommer 43 Menschen ums Leben gekommen sind, gezeigt hat. Wie bei allen Investments ist deshalb auch in diesem Bereich eine gewisse Streuung unerlässlich.
Auch mit kleinen Beträgen relativ einfach umgesetzt werden kann diese durch den Erwerb
entsprechender ETFs, wie den BNP Easy NMX 30 Infrastructure Global ETF (WKN A2ACQY) oder den von der Deutschen Bank gemanagten Xtrackers S&P Global Infrastructure ETF (WKN DBX1AP).
Bilden die meisten Infrastruktur-Publikumsfonds die gesamte Wertschöpfungskette, angefangen von Baustoffherstellern über Bau- und Anlagebauunternehmern bis hin zu den Betreibergesellschaften selbst ab, fokussiert sich der Ve-RI Listed Infrastructure (WKN 976334) ausschließlich auf börsennotierte Unternehmen, die mindestens 50 Prozent ihrer Erträge mit dem tatsächlichen Betreiben der Projekte erzielen. Bei der Auswahl greift das Fondsmanagement auf ein selbst entwickeltes „Quality-Value-Modell“zurück. „Neben der hohen Qualität und der niedrigen Bewertung
spielen dabei auch die Trendstabilität (gleichmäßige Kursentwicklung) und die Volatilität (Kursrisiko) der einzelnen Aktien eine wichtige Rolle“, wie es von den Verantwortlichen heißt. Zudem würden auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden.
Statt in Aktien, wie das Gros der Mitbewerber, investiert der Ovid Infrastructure High Yield Income UI (WKN A112T8) in hochverzinsliche Unternehmensanleihen aus dem Infrastrukturbereich. Dies führt zu geringeren Schwankungen beim Fondspreis. Positiv anzumerken sind zudem die niedrigen Ausfallquoten derartiger Schuldverschreibungen. So sind nach Berechnungen der Ratingagentur Moody’s von 1983 bis 2015 bei Hochzinsanleihen entsprechender Unternehmen auf Sicht von zehn Jahren nur rund ein Prozent der Emissionen ausgefallen. Bei herkömmlichen Hochzinsanleihen (ohne Finanztitel) lag die Ausfallquote dagegen bei knapp neun Prozent.