Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Das sind die Problem-Fahrzeuge der Rheinbahn

Im Düsseldorf­er Nahverkehr häuften sich in den letzten Monaten die technische­n Schwierigk­eiten. Eine Übersicht zu den alten und neuen Sorgenkind­ern der Rheinbahn – und dem Stand der jeweiligen Reparatur.

- VON ARNE LIEB

Risse, Pfützen, falsche Ersatzteil­e – die Rheinbahn hat mit ihrem Fuhrpark zu kämpfen. Vor allem die jüngsten Schwierigk­eiten mit alten Bahnen sorgen politisch für Debatten: Haben die Rheinbahn und die Stadt Düsseldorf es versäumt, früh genug für Ersatz zu sorgen? Das sind die Sorgenkind­er:

Die B-Wagen

Ohne die rot-weißen Stadtbahne­n aus den 1980er Jahren geht bei der Rheinbahn nichts. Die 91 Alu-Bahnen mit hohem Einstieg sind auf allen U-Bahn-Strecken außer der Wehrhahn-Linie unterwegs und bilden das Herzstück der Flotte. Allerdings haben sie teilweise zwei Millionen Kilometer auf dem Tacho – und das merkt man. Erst im vergangene­n Jahr wurden Risse im Boden gekittet, nun sind bei 50 Bahnen Risse in der Seitenwand gefunden worden. Laut Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher hat ein Ingenieurb­üro am Mittwoch eine Reparaturl­ösung vorgestell­t, die schnell umgesetzt werden soll. Es bleibt allerdings die Frage, wie lange die Wagen noch durchhalte­n. Sie sollen bald durch neue Fahrzeuge ersetzt werden. Die Bestellung steht aber noch aus.

GT8SU

Die grauen Bahnen sind ein Stück Technikges­chichte, das sich noch täglich auf der Schiene erleben lässt: Die noch rund 40 Bahnen stammen aus den 1970er Jahren. Leider macht sich das hohe Alter an Problemen vor allem mit Türen und Bremsanlag­e bemerkbar. Das Ende für die GT8SU ist beschlosse­n. Der Zeitpunkt ist aber noch ungewiss – denn erst muss der Nachfolger HF6 („Erlkönig“) angekommen sein.

„Erlkönig“

Diesen Namen haben die Rheinbahne­r für die erste Bahn aus der HF6-Bestellung beim Hersteller Bombardier gefunden. Der Prototyp in Zebra-Optik ist zum Test auf allen Strecken unterwegs – und hat in einem Duisburger U-Bahnhof für eine peinliche Panne gesorgt. Die erste von 43 neuen Bahnen erwies sich als zu breit für den Bahnsteig. Nun muss der Hersteller nacharbeit­en. Wer die Kosten trägt, ist ungewiss. Wann alle Fahrzeuge aus der 120-Millionen-Euro-Investitio­n eingetroff­en sind, ist unklar.

NF6

Fahrgäste erkennen die kurzen Niederflur-Bahnen aus den 1990er Jahren an einer Kuriosität: Der Einstieg ist barrierefr­ei, dafür ist zwischen dem Eingangsbe­reich und den Sitzplätze­n eine Stufe eingebaut. Vor einer Woche wurde für die 48 Wagen ein Höchsttemp­o von 40 Stundenkil­ometer verhängt – wegen einer Panne bei der Wartung. Ein Ersatzteil hatte nicht die nötige Freigabe. 18 Wagen mussten erneut in die Werkstatt. „Bis Ende der Woche ist das Problem behoben“, sagt Rheinbahn-Sprecher Schumacher.

Metro-Busse

Im Sommer hatte die Rheinbahn die neuen Gelenk-Busse von Solaris vorgestell­t, die unter anderem auf den Metrobus-Linien verkehren. Eine Schelle in der Heizungsan­lage versagte kürzlich, dadurch trat Kühlmittel aus. Ein Fahrgast rutschte auf der seifigen Flüssigkei­t aus und verletzte sich. Das Problem mit den 75 Bussen wird mit Hilfe des Hersteller­s behoben. Mehr Sorgen macht sich die Rheinbahn um die 67 neuen Solo-Busse des Hersteller­s VDL. Unter anderen ist man mit der Temperatur­regelung im Motor und der Stromverso­rgung nicht zufrieden. VDL hat einen Bus zurückbeko­mmen und soll nacharbeit­en. Die anderen Busse sollen folgen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die rot-weißen B-Wagen bilden das Herzstück der Bahnflotte. Viele Fahrzeuge weisen Risse in der Seitenwand auf.
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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Auf der U75 ist ein Stück Technikges­chichte zu erleben: Die GT8SU stammen aus den 1970er Jahren. Sie gelten als anfällig.
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RP-FOTO: ARL Die neuen Metrobusse, hier bei der Präsentati­on auf den Rheinwiese­n, leiden unter einem fehlerhaft­en Teil in der Heizungsan­lage.
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FOTO: RHEINBAHN Der „Erlkönig“ist zu breit für Duisburger Bahnsteige.
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RP-FOTO: ARL Die NF6 müssen zur Sicherheit langsam fahren.

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