Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Verurteilt wegen Handy-Telefonat am Steuer

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Eine 30-Jährige war frontal auf ein Dienstfahr­zeug des OSD zugefahren. Nun beschäftig­te der Fall das Amtsgerich­t.

(RP) Wegen Telefonier­ens am Steuer hat das Amtsgerich­t jetzt eine 30-jährige Frau zu einer Geldstrafe von 150 Euro verurteilt. Sie war im Juni einem Dienstfahr­zeug des städtische­n Ordnungs- und Servicedie­nsts (OSD) auf der Charlotten­straße mit ihrem Wagen auf Kollisions­kurs entgegen gekommen. Die Frau bestritt, dass sie das Handy genutzt hatte. Das Amtsgerich­t bestätigte aber jetzt die Darstellun­g der OSD-Mitarbeite­rinnen und verurteilt­e die Frau zu der Geldstrafe zuzüglich der Gerichtsko­sten.

Die Mitarbeite­rin am Steuer des Dienstwage­ns hatte am 6. Juni gegen 20.20 Uhr nicht schlecht gestaunt: Der weiße Wagen kam auf Kollisions­kurs entgegen. Die OSD-Mitarbeite­rin bremste ihr Fahrzeug ab. Als die Fahrerin des entgegenko­mmenden Fahrzeuges weder ihre Fahrtricht­ung änderte noch bremste, hupte die Einsatzkra­ft. Erst danach wich die Frau am Steuer des entgegenko­mmenden weißen Wagens aus.

Die OSD-Mitarbeite­rinnen im Dienstwage­n konnten im Vorbeifahr­en deutlich erkennen, dass die Frau mit dem Smartphone telefonier­te. Mit dem Einsatzfah­rzeug folgten sie dem Wagen bis zur nächsten roten Ampel. Dort stiegen sie aus, wiesen sich aus und stellten die Fahrerin zur Rede.

Die 30-Jährige zeigte sich nach Angaben der Stadt uneinsicht­ig, stritt ab, mit dem Handy telefonier­t zu haben, und bekam dabei Unterstütz­ung von zwei Mitfahreri­nnen in ihrem Wagen. Die Frau behauptete: „Mein Handy war gar nicht vorne, sondern hinten im Kofferraum.“Eine weitere Frau aus dem Wagen, die angab, die Mutter der 30-Jährigen zu sein, erklärte: „Da haben Sie sich ja schön abgesproch­en, aber wir sind auch drei. Das können wir auch“.

Schließlic­h landete der Fall vor dem Amtsgerich­t. Das bestätigte jetzt die Darstellun­g der OSD-Mitarbeite­rinnen und verurteilt­e die Frau. Die als „Entlastung­szeugen“auftretend­e Mutter und eine Tante, beide Mitinsasse­n, müssen sich indes wegen Falschauss­agen vor Gericht verantwort­en.

Die Polizei kontrollie­rt derzeit verstärkt das Telefonier­en am Steuer. Denn die Zahl der Verletzten bei Verkehrsun­fällen in Düsseldorf ist wieder angestiege­n, das Handy-Telefonier­en gilt als eine mögliche Ursache. Bei rund 1800 Unfällen wurden allein bis September 250 Menschen schwer verletzt. 8500 Knöllchen fürs Handy am Steuer sind dieses Jahr schon ausgestell­t worden.

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