Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
KFC fremdelt mit Duisburgs Stadion
Drittligist Uerdingen hofft auf mehr Zuschauerzuspruch in der Rückrunde.
KREFELD Die Fans des KFC Uerdingen fremdeln mit dem Duisburger Stadion. Dort trägt der Krefelder Fußball-Drittligist seine Heimspiele aus, weil die heimische Grotenburg aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden kann und in den kommenden knapp zwei Jahren für zehn Millionen Euro saniert werden muss. In der Tabelle steht der Aufsteiger als Tabellendritter ziemlich gut da, doch im Zuschauerranking belegt er nur Platz 16.
3.757 Zuschauer kamen zu den bisherigen acht Heimspielen. Die Zahl liegt deutlich unter dem erwarteten Schnitt von 5.000 bis 7.000 Besuchern, mit denen der Verein vor der Saison kalkuliert hat. Nervös wird deshalb aber aus doppeltem Grund niemand: weil der KFC den russischen Investor und Präsident Mikhail Ponomarev im Rücken hat und attraktive Heimspiele in der Rückrunde vor der Brust. Denn im Frühjahr kommen 1860 München, Münster, Karlsruhe, Kaiserslautern, Braunschweig und Cottbus. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir den kalkulierten Zuschauerschnitt erreichen, wenn wir weiterhin so erfolgreich sind“, sagt Trainer Stefan Krämer, der zwar nicht mit der quantitativen, wohl aber mit der qualitativen Unterstützung mehr als zufrieden ist. „Wie unsere Fans hinter uns stehen, das ist schon toll.“
Dennoch ist es für die Uerdinger nicht nur finanziell, sondern auch sportlich von Nachteil, dass sie ihre Heimspiele in Duisburg austragen müssen. „Wir haben in dieser Saison 38 Auswärtsspiele“, sagt Krämer. „Ich bin davon überzeugt, dass wir in der Grotenburg bei einer guten Heimspiel-Atmosphäre auf die Saison gesehen rund zehn Punkte mehr holen würden.“Tatsächlich ist die Heimbilanz des KFC in Duisburg mit 13 von 24 möglichen Zählern bislang nur Mittelmaß.
Am Samstag sollen Punkt- und Zuschauerschnitt verbessert werden. Die Uerdinger erwarten gegen Hansa Rostock 7.000 Besucher und damit einen kleinen Vorgeschmack auf die Rückrunde. Über 1.000 Anhänger reisen allein aus der Hansestadt an. Da sich darunter hin und wieder nachweislich Chaoten und Krawallbrüder mischen, hat die Polizei die Begegnung als Risikospiel eingestuft. Die Uerdinger Fans, die ansonsten stets gebeten werden, mit Bus und Bahn anzureisen, sollen diesmal mit dem Auto kommen, weil am Duisburger Hauptbahnhof „mit erheblichen Verzögerungen“, so der KFC, gerechnet werden muss. Dafür werden die Parkplätze am Stadion diesmal kostenlos zur Verfügung gestellt.