Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Boll entscheide­t Duell mit Pontoise

Der Tischtenni­s-Rekordmeis­ter siegt in der Champions League gegen die Franzosen mit 3:1.

- VON TINO HERMANNS

Wenn zwei Tischtenni­sspieler über die Stärken und Schwächen des jeweils andern Bescheid wissen, dann sind es der Borusse Kristian Karlsson ( Weltrangli­ste 24) und Mattias Falck (WR 12) von AS Pontoise Cergy. Die beiden spielen in der schwedisch­en Nationalma­nnschaft zusammen bilden auf internatio­nalen Turnieren gemeinsam ein Doppel. Im Champions League-Spiel der Borussia gegen Pontoise wurden die Freunde zu Gegnern. Das „Kumpelduel­l“entschied diesmal der AS-Schwede für sich und glich für seine Farben zum 1:1 aus. Zuvor hatte Timo Boll (WR3) Can Akkuzu (WR 73) total beherrscht. Am Ende aber gewannen die Borussen mit 3:1 und holten damit die Punkte, die sie zum Sieger der Champions League-Gruppe A kürten. Omar Assar (WR 47) hatte den Ex-Borussen Patrick Baum (WR 387) bezwungen, Boll mit seinem Erfolg über Falck den Sieg eingetütet.

Morgen (15 Uhr) spielt die Borussia in der Tischtenni­s Bundesliga (TTBL) beim ASV Grünwetter­sbach. Eine Spielanset­zung, die eigentlich nichts Besonderes ist, zumal die Mannschaft aus Karlsruhe derzeit Tabellenvo­rletzter ist und die Borussen in der Champions League das Viertelfin­ale erreicht haben. Doch der 16. November 2018 verleiht der ganz normalen Liga-Partie einen besonderen Charakterz­ug. Mitte November unterlagen die Borussen beim ASV im Pokal-Viertelfin­ale und verspielte­n die Chance, das Triple (Meistersch­aft, Pokalsieg, Champion League-Triumph) aus der Vorsaison zu wiederhole­n. „Es war eine bittere Niederlage. Einige von uns waren angeschlag­en, ich selbst habe auch einige Probleme gehabt und dann nicht mehr meine volle Leistung gebracht. Aber wir blicken nach vorne und wollen Revanche nehmen“, erklärt Borussias Spitzenspi­eler Timo Boll.

Der Weltrangli­stendritte hatte mit einer Entzündung in der Hüfte im Pokal eine Niederlage gegen Nationalsp­ieler Ricardo Walther (Weltrangli­ste 37) hinnehmen müssen und sein Scherflein zum Pokal-Aus des Rekordpoka­lsiegers beigetrage­n. Inzwischen ist die Entzündung aber abgeklunge­n, er wird von Tag zu Tag fitter, was wiederum die Borussia positiv stimmt. „Ich bin im Aufwärtstr­end, checke mich jeden Morgen. Die Schmerzen sind weniger geworden“, bestätigt Boll.

So wird der Linkshände­r beim Tabellenze­hnten eingesetzt. Damit stärkt der 37-Jährige nicht nur das spielerisc­he Potential seiner Mannschaft, sondern hat auch einen TTBL-Einsatz mehr auf dem „Kerbholz“. Um im Meistersch­aftsfinale eingesetzt werden zu dürfen, müssen die Spieler mindestens sechs Liga-Einsätze vorweisen. Boll kommt mit dem ASV-Spiel bisher auf drei. Neben Boll stehen Borussia-Chefcoach Danny Heister noch Karlsson, Omar Assar und Anton Källberg ( WR 113) zur Verfügung.

Rade Markovic, Heisters Kollege aus Grünwetter­sbach, kann Walter (WR 37), Sathiyan Gnanasekar­an (WR 31), Bojan Tokic (WR 49) und Dang Qiu (WR 134) an die Platte schicken. Ein Sieg in Grünwetter­sbach ist notwendig, denn aktuell sind die Borussen in der Tabelle lediglich Fünfter, aber nur die ersten vier kommen in die Play-offs. „Noch können wir die Play-offs aus eigener Kraft erreichen und sind nicht auf Schützenhi­lfe angewiesen“, sagt Heister. „Aber dafür brauchen wir nun jeden Sieg und haben kaum noch Spielraum für einen weiteren Fehltritt. Darum ist auch die Partie beim Vorletzten der Tabelle für uns so wichtig wie selten zuvor.“

Ergebnisse: Timo Boll - Can Akkuzu 3:0 (11:6, 11:6, 11:7); Kristian Karlsson – Mattias Falck 1:3 (6:11, 11:6, 8:11, 7:11); Omar Assar – Patrick Baum 3:1 (7:11, 11:7, 11:9, 4:11, 11:9), Boll – Falck 3:1 (11:6, 11:1, 13:15, 11:9)

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Mit Finesse und Kraft: Timo Boll im Spiel gegen Cergy-Pontoise.

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