Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
DEG führt dreimal und verliert doch
Gegen Berlin heißt es für die Eishockey-Profis am Ende 4:5 nach Penaltyschießen. Am zweiten Weihnachtstag geht es gegen Iserlohn weiter.
Jaedon Descheneau verzögert kurz, legt den Puck quer und Philip Gogulla lässt den Rather Dome beben: Gerade einmal 90 Sekunden benötigte die Düsseldorfer EG am Sonntagnachmittag für ihr erstes Tor gegen die Eisbären Berlin. Zugleich war es ihr 100. Saisontreffer
„Man hat gesehen, dass beide Mannschaften offensiv stark sind. Wir haben uns belohnt“
Marcel Noebels Spieler bei den Eisbären Berlin
in der Deutschen Eishockey Liga. Am Ende verlor die Mannschaft von DEG-Trainer Harold Kreis vor 8782 Zuschauern aber mit 4:5 nach Penaltyschießen. „Wir haben zuletzt zu viele Punkte in der Verlängerung liegen gelassen, daran müssen wir arbeiten“, sagte Gogulla.
Wirklich geschockt vom frühen Gegentor waren die Berliner am Sonntag nicht. Im Gegenteil. Im erst zweiten Spiel ihres neuen Cheftrainers Stéphane Richer entwickelten die Eisbären nach dem Rückstand umgehend Druck auf das von Fredrik Pettersson Wentzel gehütete DEG-Tor – und wurden rasch belohnt. Nach einer unübersichtlichen Szene im Torraum entschieden die Unparteiischen nach Videostudium auf Penalty und Jamie MacQueen lies sich in der vierten Minute nicht lange bitten. Ein packender Auftakt, der Lust auf mehr machte. Und das lag auch an den Gästen, bei denen sich offensichtlich der Trainerwechsel bemerkbar macht.
Die Bundeshauptstädter, die in dieser Saison lange hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben waren, präsentierten sich gegen die DEG auffällig bissig und spielfreudig. Entsprechend offen wurde das erste Drittel von beiden Seiten geführt. Ein weiteres Tor wäre auf beiden Seiten möglich gewesen, doch es traf vorerst nur die DEG. Kurz vor der ersten Pause brachte wieder Gogulla die Rot-Gelben erneut in Führung. DEG: Pettersson-Wentzel (M.Niederberger) – McKiernan, Marshall; Köppchen, Picard; Ebner, Nowak; Huß – Ridderwall, Olimb, Flaake; Gogulla, Barta, Descheneau; Henrion, Buzas, Pimm; L.Niederberger, Kretschmann, Laub.
Tore: 1:0 (1:30) Gogulla (Descheneau), 1:1 (3:54) MacQueen (Penalty), 2:1 (18:57) Gogulla (Pimm, Barta), 2:2 (25:20) Rankel (Noebels, Sheppard), 2:3 (33:44) Sheppard (Noebels; 5-4), 3:3 (19:05) Marshall, 4:3 (47:19) Descheneau (Gogulla), 4:4 (52:08) Ranford Aubry, Hördler; 5-4), 4:5 MacQueen (65:00).
Strafen: DEG 10, Berlin 12. Schiedsrichter: Schrader/Smetana. Zuschauer: 8782.
Im Mitteldrittel änderten sich dann die Vorzeichen, als Berlin das Spiel drehte. Zweimal unfreiwillig beteiligt: Alexander Barta. Zunächst vertändelte der DEG-Stürmer den Puck hinter dem eigenen Tor. André Rankel nahm dankend an. Einige Minuten später musste Barta dann von der Strafbank aus zusehen, wie sein Team in Unterzahl erstmals in Rückstand geriet. James Sheppard war der ze und die Gästeführung verdient.
Doch auch die DEG bewies nun Nehmerqualitäten. Obwohl Berlin zu diesem Zeitpunkt das bessere Team war und mehr Chancen hatte, schlugen die Rheinländer noch vor dem zweiten Seitenwechsel zurück. Ein Verlegenheitsschuss von Kevin Marshall fand den Weg ins Netz.
Im dritten Durchgang gab es dann Chancen auf beiden Seiten, doch sowohl Pettersson-Wentzel als auch sein Gegenüber Kevin Poulin hielten stark. Entsprechend bedient zeigte sich Berlins Goalie, als Deschenau einmal mehr allein vor ihm auftauchte und ihm diesmal keine Chance ließ – das 4:3. Düsseldorf nun wieder mit den besseren Karten, doch Berlin war noch nicht geschlagen: In Überzahl glich Brendan Ranford wieder aus. MacQueen entschied das Spiel dann im Penaltyschießen.