Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Pfarrer Michael Dederichs
Offene Türen sind ein eindeutiges Zeichen, sie laden ein, einzutreten. Tagsüber ist je ein Türflügel an den beiden Eingängen der Pfarrkirche St. Antonius in Oberkassel, ähnlich wie bei vielen anderen Kirchen, geöffnet! Sie wollen eine Einladung sein.
In einem bekannten Adventslied, das in vielen christlichen Konfessionen beliebt ist, kommt die Türe im Text der ersten Strophe vor. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, so heißt es in diesem Lied, das im 17. Jahrhundert in Ostpreußen entstanden ist und sich mit an Psalm 24 anlehnt. Das Lied bittet, Tür und Tor für Jesus Christus weit zu öffnen. Er, der menschgewordene Gottessohn, soll in uns einziehen, in uns wohnen. An Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus Christus, der als Sohn des lebendigen Gottes in die Welt gekommen ist, um uns zu erlösen. Gott wird Mensch! Er begegnet uns auf Augenhöhe als unser Bruder und Freund. Die Botschaft von Weihnachten sagt, dass Gott in Jesus Christus einer von uns wurde, um uns in den Höhen aber auch den Tiefen unseres Lebens nahe zu sein. Das ist die Freude, die wir an Weihnachten feiern, dass sich Gott in Jesus Christus für uns zum persönlichen Geschenk macht.
Es liegt an uns, unsere Türen und Tore für Jesus Christus zu öffnen und ihn zu uns einzuladen. Auch seine Türen sind für uns geöffnet! Wie sehr würde sich unsere Welt verändern, wenn wir auch jenen, die sich ausgegrenzt fühlen oder bei uns Zuflucht suchen, mit offenen Türen begegnen würden?
Am Heiligen Abend werden an St. Antonius beide Türflügel sperrangelweit geöffnet sein. Damit soll betont werden, dass jeder eingeladen ist, das Geburtsfest von Jesus Christus mitzufeiern. Am Stall von Bethlehem gab es keine Sicherheitskräfte, Türsteher oder eine Einlasskontrolle.
Angefangen von Hirten bis hin zu den heiligen Königen war jeder willkommen. So ist es auch heute! Jeder ist eingeladen! Keiner wird abgewiesen, alle dürfen mitfeiern.
Pfarrer Michael Dederichs Stellvertretender Stadtdechant von Düsseldorf