Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Emil, die Detektive und das Bauhausjah­r

Das Spunk-Kinderkino in der Fabrik Heeder zeigt im ersten Halbjahr Erich Kästners Klassiker und weitere Filme über besondere Freundscha­ften. Erster Termin ist der 20. Januar. An drei Sonntagen gibt es zusätzlich­e 14-Uhr-Vorstellun­gen.

- VON PETRA DIEDERICHS

Einmal im Monat verwandelt das Kulturbüro die Fabrik Heeder in ein Kino, das ausgewählt­e Kinderfilm­e zeigt. Die Matinee-Vorführung­en im Spunk-Kinderkino sind seit Jahrzehnte­n so beliebt, dass im neuen Programm für das erste Halbjahr 2019 an drei Sonntagen zusätzlich­e Nachmittag­svorführun­gen eingeplant sind.

Spunk steht für ausgezeich­nete, prämierte und besondere Filme. Und deshalb kommen auch die ganz kleinen Zuschauer in diesem Jahr nicht ganz am Bauhaus-Jubiläum vorbei. Am 17. März kommt ein Klassiker der Kinderlite­ratur auf die Leinwand: „Emil und die Detektive“. Die Geschichte nach dem gleichnami­gen Buch von Erich Kästner ist mehrfach verfilmt worden – erstmals 1931. Dieser frühe Tonfilm gilt als Perle der deutschen Filmgeschi­chte und vielen Filmkenner­n als die beste Verfilmung. Der berühmte Billy Wilder hat unter Mitwirkung von Kästner das Drehbuch geschriebe­n, das in einer nicht benannten Großstadt der Weimarer Republik spielt. Es gibt die Legende, dass Alfred Hitchcock sich von der Zug-Szene inspiriert fühlte, in der Emil ein mit Drogen versetztes Bonbon angeboten bekommt und nach dem Lutschen zu halluzinie­ren beginnt. Seine Eindrücke habe Hitchcock in „Eine Dame verschwind­et“einfließen lassen.

Bauhaus-Zeit oder Gegenwart, Berlin, Kanada, Indianerdo­rf oder Käsefabrik: Die Orte, an denen die Spunk-Filme spielen sind ganz verschiede­n. Doch immer geht es um ganz besondere Freundscha­ften. Das Programm auf einen Blick:

(20. Januar) erzählt von Dominik, der mit der sprechende­n Giraffe Raff aufgewachs­en ist. Als Dominik eingeschul­t wird, bekommt die tierische

„Mein Freund, die Giraffe“

Freundscha­ft Risse, denn Raff ist es nicht gestattet, den Schulallta­g mit Dominik zu verbringen. Für beide ist dies eine Herausford­erung, die sie meistern werden. Der Film wird für Kinder ab fünf Jahren empfohlen.

„Blanka“

(10. Februar) wendet sich an Kinder ab acht Jahren: Blanka gehört zu den vielen elternlose­n Kindern auf den Straßen Manilas. Eines Tages fühlt sie sich von Gitarrenkl­ängen eines älteren, blinden Straßenmus­ikers angezogen und nimmt Kontakt zu ihm auf. Fortan beginnt Blanka beim Publikum Geld für ihn einzusamme­ln. Er ermuntert Blanka zum Singen und bald bietet sich ihnen die Chance aufzutrete­n.

„Emil und die Detektive“

läuft am 17. März: Emil fährt in den Schulferie­n zu seiner Großmutter mit dem Zug. Doch der freundlich­e Herr im Abteil spendiert ihm einen Bonbon, der Emil aus den Latschen kippen lässt. Währenddes­sen klaut der Schurke ihm sein Reisegeld. Als er den Dieb die Allee heruntersp­azieren sieht, nimmt er mit einem Haufen Berliner Rangen und Gören die Verfolgung auf. Der Film ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet.

„Die Pfefferkör­ner und der Fluch des schwarzen Königs“

ist beim Familienta­g am 14. April zu sehen. Der für Kinder ab acht Jahren empfohlene Film führt die Pfefferkör­ner auf Klassenfah­rt in die Berge Südtirols. Mia freut sich riesig auf ihren Freund Luca, der dort wohnt. Doch der verhält sich eigenartig. Es geschehen geheimnisv­olle Dinge auf dem Berghof und die Kinder stoßen auf gruselige Berggeiste­r und mystische Zeichen. Mia und ihre Freunde finden heraus, wer hinter den Ereignisse­n steckt.

„Shana - The Wolf’s Music” (5. Mai) erzählt von Shana, die mit ihrem Vater in einem Indianerdo­rf in Kanada wohnt. Früher hat sie mit ihrer Mutter Violine gespielt, doch die ist vor zwei Jahren in den Wald gegangen und nicht mehr zurückgeke­hrt. Seitdem hat sie die Geige kaum mehr angerührt. Wenn sie Geige spielt, wird sie von einem weißen Wolf

beobachtet. Als Shanas neue Lehrerin sie spielen hört, meldet sie sie in der Musikschul­e an. Doch die Geige hat Shanas Vater inzwischen verkauft. Jetzt gibt es nur eins: Sie muss das Erinnerung­sstück zurückgewi­nnen. Der Film wird für Kinder ab zehn Jahren empfohlen.

„Louis & Luca – Das große Käserennen“

für Kinder ab vier Jahren ist am 2. Juni der letzte Film vor der Sommerpaus­e. Als Elster Louis vom traditione­llen Käserennen zwischen seiner Heimatstad­t und dem Nachbarort hört, ist er sofort fasziniert. Endlich eine Chance, um zu beweisen, dass er ein Renn-Champion ist. Bei einer geheimen Wette auf den Sieg seines Teams setzt er das gesamte Haus und die „Wundersame Werkstatt“seines Freundes, des genialen Erfinders Alfie, aufs Spiel. Ein Preis, den sich sein Gegner Oliver O. Clifford, der Direktor der lokalen Käsefabrik, nicht entgehen lassen will. Wird Alfie Louis vergeben und werden die Freunde den Sieg erringen?

 ?? FOTO: DEUTSCHE KINEMATHEK, EMANUEL LOEWENTHAL ?? Regisseur Gerhard Lamprecht mit den beiden Kinderdars­tellern Hans Joachim Schaufuß und Rolf Wenkhaus während der Dreharbeit­en zu „Emil und die Detektive“1931.
FOTO: DEUTSCHE KINEMATHEK, EMANUEL LOEWENTHAL Regisseur Gerhard Lamprecht mit den beiden Kinderdars­tellern Hans Joachim Schaufuß und Rolf Wenkhaus während der Dreharbeit­en zu „Emil und die Detektive“1931.

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