Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Barberini mit Barock und Picasso

Das Potsdamer Privatmuse­um zeigt im Frühjahr 132 Arbeiten aus dem Spätwerk von Pablo Picasso. Viele waren noch nie in Deutschlan­d zu sehen.

- VON KLAUS PETERS

POTSDAM (dpa) Nach der erfolgreic­hen Schau zum abstrakten Werk von Gerhard Richter hat das Potsdamer Museum Barberini auch mit Bildern und Skizzen des Neoimpress­ionisten Henri-Edmond Cross (1856-1910) großen Zulauf. „Seit der Eröffnung der Ausstellun­g Mitte November zählen wir täglich 800 bis 1000 Gäste“, sagt Museumsdir­ektorin Ortrud Westheider. Bei der Richter-Schau, die von Ende Juni bis Oktober 2018 mehr als 150.000 Besucher anzog, seien es täglich durchschni­ttlich 1200 Gäste gewesen.

„Der Erfolg mit Cross ist erfreulich und erstaunlic­h, weil er in Deutschlan­d nach dem Ersten Weltkrieg weitgehend in Vergessenh­eit geraten ist“, sagt Westheider. Die Beschlagna­hme seiner Bilder durch die Nationalso­zialisten im Rahmen der Ausstellun­g „Entartete Kunst“ließ die Werke aus den deutschen Museen verschwind­en. Die Retrospekt­ive läuft seit dem 17. November. Zeitgleich werden die Ausstellun­g „Götter des Olymp“mit antiken Statuen aus der Dresdner Skulpturen­sammlung und eine Schau mit Malerei aus der DDR gezeigt, die aus der Sammlung des Museums Barberini stammt.

Vom 9. März an dürfte das Potsdamer Museum mit einer Schau zum Spätwerk von Pablo Picasso (1881-1973) erneut einen Publikumsa­nsturm erleben. „Wir präsentier­en 132 Werke aus der Sammlung von Jacqueline Picasso, die bislang nur selten gezeigt wurden“, erläutert Westheider.

In Deutschlan­d seien die meisten der Bilder, Metallskul­pturen, Grafiken und Keramiken noch nie zu sehen gewesen. „Es sind Bilder, die jeder kennt, die aber noch kaum zu sehen waren“, meint die Direktorin. Die Werke seien in den Ateliers häufig mit dem Künstlereh­epaar fotografie­rt und diese Bilder in Zeitungen und Zeitschrif­ten veröffentl­icht worden.

Auf Picasso folgt im Juni eine Ausstellun­g mit 52 barocken Meisterwer­ken aus Rom in Zusammenar­beit mit den dortigen Palazzi Barberini und Corsini, den italienisc­hen Nationalga­lerien. Darunter ist eines der bedeutends­ten Werke Caravaggio­s, sein 1589/99 entstanden­es Gemälde „Narziss“. „In Zusammenar­beit mit der Stadt Potsdam und der Schlösser-Stiftung entwickeln wir zu dieser Ausstellun­g eine App, die die Besucher anschließe­nd zu den Stätten der Italien-Sehnsucht in Potsdam führt“, berichtet Westheider.

Dazu zählen etwa die Friedenski­rche, die Römischen Bäder im Schlosspar­k Sanssouci oder der „römische Blick“im Park von Schloss Glienicke. „Dort hat Prinz Carl von Preußen einen Pavillon aufstellen lassen, von wo aus man die Kuppel der Nikolaikir­che sehen konnte“, erläutert Direktorin Westheider. „Der Betrachter sollte sich fühlen wie in Rom.“

Eine dritte Schau mit Stillleben von Vincent van Gogh (1853-1890) rundet vom Herbst an das Museumsjah­r im Barberini ab. Die nach Angaben des Museums erste Ausstellun­g zu diesem Thema analysiert anhand von mehr als 20 Gemälden die entscheide­nden Etappen dieses Genres im Werk und Leben des Künstlers.

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FOTO: IMAGO Blick über die Havel auf den Palast Barberini, in dem vor zwei Jahren ein Museum eröffnet wurde.

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