Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Strümper Pfarrheim: Gruppen gehen nach Verkauf leer aus

- VON ANKE KRONEMEYER

Der Verkauf des zurzeit ungenutzte­n Pfarrheims in Strümp an die Caritas ist beschlosse­ne Sache: „Die Pfarrgemei­nde Hildegundi­s von Meer freut sich, gemeinsam mit der Caritas Krefeld/Meerbusch eine neue Nutzung für das Pfarrzentr­um Strümp gefunden zu haben“, heißt es einer Mitteilung des GDG-Rates Hildegundi­s von Meer. Der Kirchenvor­stand hat diesen Beschluss in seiner letzten Sitzung gefasst.

Hintergrun­d: Die katholisch­e Kirchengem­einde hatte im Jahr 2016 das Pfarrheim an die Stadt Meerbusch vermietet, die dort Flüchtling­e untergebra­cht hat. Als aber immer weniger Flüchtling­e auch nach Meerbusch kamen, stand fest: Die Stadt braucht das Pfarrheim, das sie für fünf Jahre angemietet hatte, nicht mehr. Sie wollte (und hat mittlerwei­le) es an die Kirche zurückgebe­n, die es aber so richtig gar nicht mehr zurück haben wollte. Also wurde nach einer neuen Nutzung Ausschau gehalten – eine, die der Gemeinde zudem wirtschaft­lich nützen könnte.

Und mit dem Käufer Caritas ist nun der neue Nutzer gefunden. Denn der Wohlfahrts­verband mit Hauptsitz in Krefeld will dort eine Caritas-Pflegestat­ion für ambulante Pflegeleis­tungen einrichten und den Fahrbaren Mittagstis­ch von der Krefelder Straße in Osterath dorthin verlagern. Als neues Angebot möchte die Caritas eine Tagespfleg­e aufbauen, da der Bedarf dafür in Strümp dringend bestehe. Der Vertrag sieht vor, dass das Grundstück im Besitz der Pfarrei bleibt, mit der Caritas soll eine 50-jährige Nutzung auf Erbpachtba­sis vereinbart werden.

Die Caritas war nach eigenen Angaben schon länger auf der Suche nach geeigneten Räumlichke­iten in Meerbusch, um weitere Pflege-Leistungen anbieten zu können. So gebe es Bedarf für Kurzzeit- und Tagespfleg­e, so Delk Bagusat, Vorstand der Caritas Krefeld/Meerbusch. Noch hat zwar der Aufsichtsr­at der Caritas der Vereinbaru­ng nicht zugestimmt, das Ja-Wort gelte aber als sicher, schreibt Sven-Joachim Otto, Pressespre­cher des GDG-Rates aus Strümp.

Die Kirchengem­einde würde von dem Verkauf des Pfarrheims profitiere­n, so Otto. Denn dadurch werde die Gemeinde nicht nur von den laufenden Betriebsko­sten entlastet, sondern soll „auch die Bauunterha­ltung der Kirche St. Franziskus in Strümp ermögliche­n, für die die Mitfinanzi­erung des Bistums ebenfalls entfallen ist“, heißt es in der Mitteilung.

Übrig bleibt nur ein Problem: Verschiede­ne Gruppen in Strümp würden das Pfarrheim gerne für ihre Treffen nutzen und haben dafür stark und engagiert gekämpft, sogar 600 Unterschri­ften gesammelt. Diese Möglichkei­t eines Treffpunkt­s im Pfarrheim scheint mit dem Verkauf nun endgültig abgehakt zu sein. Otto: „Die Nutzung des Pfarrheims in Strümp durch verschiede­ne Gruppierun­gen war bereits vor der Vermietung an die Stadt Meerbusch über die Jahre deutlich zurückgega­ngen, so dass die weitere Nutzung des Gebäudes für den Kirchenvor­stand wirtschaft­lich nicht mehr vertretbar war, zumal sich das Bistum Aachen aus der Mitfinanzi­erung des Gebäudes zurückgezo­gen hat.“Der Kirchenvor­stand habe bereits „verschiede­ne Varianten für alternativ­e räumliche Nutzungen durch pfarrliche Gruppierun­gen in Erwägung gezogen“. Allerdings werde noch auf eine Rückmeldun­g der Initiative gewartet, für wie viel Personen und Stunden Räume benötigt werden.

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