Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
DEG fährt selbstbewusst nach Iserlohn
Das Eishockey-Team bewies Nehmerqualitäten. Allerdings stehen aktuell nur noch sechs Verteidiger zur Verfügung.
Ein bisschen Platz ist noch auf dem glitzernden Sieger-Sakko der Düsseldorfer EG, das dem „Spieler des Spiels“nach jedem Sieg in der Deutschen Eishockey-Liga übergestülpt wird. Für jeden Sieg ist ein Aufnäher des Vereins auf dem karnevalstauglichen Kleidungsstück, 27 sind es schon nach 47 Spieltagen. Doch es ist noch genug Platz für den Rest der Saison. Als Stefan Reiter das Sakko am Sonntag über das Eis des ISS Domes spazieren trug und sich vom Großteil der 9237 Zuschauer feiern ließ, wussten er und seine Teamkollegen, dass sie ein erfolgreiches Wochenende hingelegt hatten. Zwei Siege nach Penaltyschießen gegen Bremerhaven (5:4) und Ingolstadt (3:2) hielten die Konkurrenten auf Distanz. Es müsste schon viel schief laufen, will die DEG noch das Heimrecht in den Play-offs verspielen. „Das waren bereits richtige Playoff-Spiele“, sagte Reiter, der mit einem Gewaltschuss das 1:0 gegen Ingolstadt erzielte. „Das Spiel war hart, keiner hat dem anderen etwas geschenkt. Das wird jetzt sicher den Rest der Saison so laufen.“
Ganz sicher auch im nächsten Spiel: Denn die nächste Gelegenheit, einen Aufnäher auf das Sakko zu sticken, haben die Düsseldorfer bereits am Mittwoch. Dann geht’s nach Iserlohn. Die Roosters haben am Sonntag die Nürnberg Ice Tigers 8:2 aus der Halle geschossen und sind gegen die DEG meist besonders motiviert.
In der aktuellen Verfassung können die Düsseldorfer selbstbewusst ins Sauerland reisen. Trainer Harold Kreis dürfte gegen Bremerhaven und Ingolstadt einige positive Erkenntnisse gesammelt haben. Sein Team bewies Nehmerqualitäten und kann Spektakel (Sieg nach 0:3 gegen Bremerhaven); genau so aber auch extrem taktisch und erwachsen spielen (wie beim Erfolg gegen Ingolstadt). Dass das Team in beiden Partien das erste Drittel verschlief, hat Kreis registriert. „Wir waren in der Defensive nicht immer stabil, haben aber ab dem zweiten Drittel gegen Ingolstadt nur noch wenig zugelassen. Man darf aber nicht vergessen, dass manche unserer Spieler bis zu 25 Minuten auf dem Eis standen, das war schon am Limit.“
Aktuell stehen der DEG nur noch sechs Verteidiger zur Verfügung. Bernhard Ebner ist zwar zurück, dafür fällt Patrick Köppchen mit einer Oberkörperverletzung aus. Wie lange der Routinier ausfallen wird? „Das können wir noch nicht sagen“, so Kreis. So ist wichtig, dass in Nochlas Torp rechtzeitig noch ein Verteidiger nachverpflichtet wurde, damit die DEG zumindest mit vollen Reihen nach Iserlohn reisen kann – um dort das Sieger-Sakko weiter mit Aufnähern zu füllen.