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Kreditvergabe knackt Zwei-Milliarden-Marke
Das Neugeschäft der Stadtsparkasse legte 2018 kräftig zu: Ein Plus von 67 Prozent gab es bei Firmenkunden.
Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat im vergangenen Jahr einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 71 Millionen Euro erwirtschaftet. Das sind gut 20 Millionen mehr als noch 2017. Dieser Gewinnsprung ist allerdings auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen. Das geht aus den vorläufigen Zahlen hervor, die das Geldhaus am Dienstag präsentiert hat. Das Betriebsergebnis der Stadtsparkasse Düsseldorf vor Risikovorsorge ist im vergangenen Jahr um knapp 22 Millionen Euro auf 80,3 Millionen zurückgegangen. Das liegt vor allem an dem sinkenden Zinsüberschuss. Betrug dieser im Vorjahreszeitraum noch 223,7 Millionen, waren es 2018 nur noch 196,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Minus von 12,2 Prozent. „Insbesondere das erneut gesunkene Zinsniveau sowie geringere Ausschüttungen aus Spezialfonds haben hier ihre Spuren hinterlassen“, erklärt Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf.
Relativ stabil geblieben ist mit 86,2 Millionen Euro hingegen der Provisionsüberschuss. Die Personalkosten sind zwischen 2017 und 2018 um rund fünf Millionen auf 133,4 Millionen Euro zurückgegangen. Das liegt vor allem am Personalabbau. Ende 2018 waren bei der Stadtsparkasse Düsseldorf mit 1934 Mitarbeitern 110 weniger beschäftigt, als noch ein Jahr zuvor. „Die Reduzierung des Personals setzen wir sozialverträglich um“, so Göbel weiter. „Das heißt, wir nutzen die Möglichkeiten zu Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen.“
Ein kräftiges Plus verzeichnete das Geldhaus im vergangenen Jahr bei der Kreditvergabe. So legte das Volumen der neu vergebenen Kredite an Firmenkunden um 66,7 Prozent auf fast 1,6 Milliarden Euro zu. Auch im Geschäftsfeld private Kunden stieg die Kreditvergabe um 6,7 Prozent auf 661 Millionen Euro. Mit 480 Millionen Euro entfielen davon rund 73 Prozent auf die Wohnungsbaufinanzierung. „Das Kreditneugeschäft hat 2018 erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro überschritten“, so Göbel weiter. „Und auch im Vergleich mit den anderen Sparkassen im Verbandsgebiet verzeichnete unser Haus die höchsten Kreditzuwächse.“Der Kreditbestand des Geldhauses stieg 2018 um 7,6 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Außerdem überstieg das Einlagenvolumen erstmals die Neun-Milliarden-Marke und erreichte 9,18 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zu 2017 um fast 300 Millionen Euro auf 11,66 Milliarden. „Damit stehen wir im Verbandsgebiet nach der Sparkasse Köln Bonn und der Kreissparkasse Köln auf Rang 3“, erklärt Göbel. Die geplante Schließung von Filialen in Düsseldorf verteidigte die Stadtsparkassen-Chefin. „Der digitale Trend verändert das Kundenverhalten“, so Göbel. „Die klassischen Serviceleistungen wie beleghafte Überweisungen oder Ein- und Auszahlungen erfolgen kaum noch über die Geschäftsstelle.“Die Nutzung des Online-Bankings nehme
hingegen zu. Aktuell würden bereits fast 60 Prozent der Kunden dieses nutzen. Bis 2025 rechnet die Stadtsparkasse mit einem Anteil von 75 Prozent. „Nach Umsetzung unserer Privatkundenstrategie zum 1. Oktober dieses Jahres werden wir noch 40 personenbesetzte Standorte unterhalten, darunter 27 Privatkundencenter“, so Göbel weiter. Acht Standorte würden künftig durch eine mobile Filiale betreut und fünf Geschäftsstellen blieben unverändert. Damit hätte die Stadtsparkasse Düsseldorf immer noch „mit Abstand das dichteste Filialnetz“in der Landeshauptstadt.
Banken und Sparkassen drängen die Kunden ins Online-Banking und geben ihnen dann die Schuld an Filial-Schließungen, meint unser Autor Stefan Osorio-König.
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