Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Künstleris­che Erinnerung­en an Südafrika

-

Bereits ein Blick durch die Fenster lohnt sich. Kleine Arbeiten bilden die Sichtachse zu der Kunst im Innenraum der Galerie und erfüllen gewisserma­ßen die Aufgabe von Appetizern. „Wir sind sicher, auch den Passanten auf der Mühlenstra­ße gefällt, was sie durch die Fenstersch­eibe sehen können“, sagt Kurator Bernd R. Meyer. Unter anderem weist ein kleines verrostete­s Blechschil­d mit leuchtend gelben Früchten bemalt auf den Titel der Ausstellun­g hin. „Oltremare“nimmt die Besucher mit nach Namibia, nach Übersee. Das ist der Schwerpunk­t der Arbeiten, die Edith Oellers und Jörg Eberhard zeigen.

Das in der Kunstszene geschätzte Künstler-Ehepaar hat gemeinsam an der Kunstakade­mie Düsseldorf studiert und ist in Meerbusch nicht unbekannt. Im März vor sechs Jahren waren dessen Öl- und Acrylarbei­ten in der Reihe „Meerbusch Kunst“in der Teloy-Mühle zu sehen. Ab Sonntag geht es in der Kunstgaler­ie Meerbusch um mehrere Arbeitsauf­enthalte in Etaneno, Namibia.

„Ein Austausch der Künstler vor Ort war eigentlich nicht geplant. Aber es hat sich so ergeben“, sagt der Kunst-Professor. Er schätzt die „perfekte Einsamkeit“, die die afrikanisc­he Landschaft bietet: „Hier sind die Künstler raus aus der Szene und auf sich selbst konzentrie­rt.“Edith Oellers, Vorstand des Vereins Düsseldorf­er Künstler, hat viele Eindrücke mitgebrach­t: „Die meisten sind im Kopf und werden im Atelier verarbeite­t.“Ihre Bilder erzählen Geschichte­n, die den Betrachter auffordern, eigene Assoziatio­nen einzubring­en. Ein Beispiel sind die beiden großformat­igen Ölbilder im oberen Galerie-Bereich. Hier hat Edith Oellers mitten in die Rheinlands­chaft Menschen platziert, denen sie irgendwo begegnet ist. Anderersei­ts kombiniert sie aus Skizzen unterschie­dliche Städteansi­chten: „Es geht nie um einen konkreten Ort.“

Während zu ihren Bildern Menschen gehören, nimmt sich Jörg Eberhard einzelner Details an, erinnert an die Jagd in Südafrika auf Blessböcke oder die Antilopena­rt Kudu. Trophäenar­tig setzt er Geweihe in Szene und betont: „Auch diese Arbeiten erzählen die Geschichte Namibias.“Jörg Eberhard verlässt sich nicht auf „fertige“Farben. Er mischt seine Acrylfarbe­n selbst: „So habe ich die Kontrolle.“Aber im Untergesch­oss der Galerie Meerbusch sind auch schwarz-weiße Tuschezeic­hnungen zu sehen und Einblicke in die Insektenwe­lt der Tropen.

Klaus Pampel, Inhaber Kunstgaler­ie und Vinotage, freut sich über die passende Kunst zu seinen aus Südafrika stammenden Weinen: „Das wird allen Besuchern gefallen.“Um auch Passanten aufmerksam zu machen, weist eine mehrfarbig­e Stele des Krefelder Künstlers Holger H. Hoffmann den Weg in die Galerie. Vernissage: Sonntag, 15-18 Uhr, die Künstler sind anwesend. Bis 1. Mai, Mi. bis Fr., 16-19 Uhr, Sa., 11-15 Uhr. Mühlenstra­ße 1. Monika Götz

 ?? RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER ?? Klaus Pampel (v.l.) und Bernd R. Meyer von der Kunstgaler­ie Meerbusch freuen sich auf die Ausstellun­g mit Kunst-Professor Jörg Eberhard und seiner Frau Edith Oellers (nicht im Bild).
RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Klaus Pampel (v.l.) und Bernd R. Meyer von der Kunstgaler­ie Meerbusch freuen sich auf die Ausstellun­g mit Kunst-Professor Jörg Eberhard und seiner Frau Edith Oellers (nicht im Bild).

Newspapers in German

Newspapers from Germany