Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Dreiring-Muttergesellschaft schließt
Die Muttergesellschaft der Krefelder Dreiring-Werke im Rheinhafen schließt. Das habe die Gläubigergesellschaft am Freitag in Offenbach beschlossen, informierte der Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko gestern. Er betonte, dass die Stilllegung des Standorts in Offenbach auf die übrigen drei Gesellschaften der Kappus-Gruppe keine Auswirkungen habe. „Die drei werden weiter ohne Einschränkungen fortgeführt“, so der Insolvenzverwalter. „Der Geschäftsbetrieb läuft an den Standorten Krefeld (130 Mitarbeiter), Riesa (73 Mitarbeiter) und Heitersheim (77 Mitarbeiter) stabil, und wir verhandeln mit mehreren Interessenten, die die Standorte im Paket oder einzeln übernehmen wollen.“
Die Kappus-Gruppe hatte Ende September 2018 Insolvenzantrag gestellt, nachdem sie durch stark gestiegene Rohstoffpreise und hohen Preisdruck in finanzielle Bedrängnis geraten war. Mit einem Jahresumsatz von rund 80 Millionen Euro und einer jährlichen Produktion von mehr als 70.000 Tonnen Seife gehört Kappus zu den größten Seifenherstellern in Westeuropa. Das Unternehmen beliefert eine Reihe von Großkunden in Einzelhandel und Kosmetik mit Fest- und Flüssigseifen, die dann unter deren Markennamen in den Handel kommen.
Die Anfänge der Krefelder Dreiring-Werke gehen bis ins Jahr 1771 zurück, als der Kaufmann Georg Wilhelm Melsbach die Seifenfabrik Melsbach gründete. Seit 1905 befindet sich die Produktion des durch Zusammenschlüsse mit anderen Firmen gewachsenen Betriebs im Rheinhafen. Zu diesem Standort gab es noch 13 zusätzliche Niederlassungen.
Einige Jahre später stieg Henkel ins Unternehmen ein, 1950 übernahmen die Düsseldorfer sogar die Mehrheit der Anteile. Noch heute ist Henkel direkter Nachbar der Dreiring-Werke und kümmert sich um den Vertrieb des wohl bekanntesten Produkts – der Seife Fa. In den 1970er Jahren hatte die Seife eine enorme Markenbekanntheit und wurde in rund 150 Ländern verkauft.