Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Erster Freizeitfü­hrer für Meerbusch

Familien können mit der Karte auf zwei verschiede­nen Fahrradrou­ten spannende Orte vor ihrer Haustür entdecken. Das Infopaket gibt es ab Mittwoch kostenlos in allen Bürgerbüro­s. Der Rhein-Kreis Neuss hat das Projekt finanziert.

- VON VERENA BRETZ

So ein Sonntagsau­sflug mit der Familie ins Spaßbad, ins Kino oder in den Trampolinp­ark ist ganz schön teuer. Dass Eltern und Kinder jedoch gar nicht viel Geld ausgeben müssen, um etwas zu erleben, soll der erste Familienfr­eizeitführ­er für Meerbusch beweisen, der ab Mittwoch kostenlos in den Bürgerbüro­s der Stadt ausliegt. Das Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss und das Meerbusche­r Stadtmarke­ting haben den Wegweiser gemeinsam entwickelt. Der Kreis hat das Projekt finanziert.

„Wir wollen zeigen, dass Meerbusche­r Familien auch vor ihrer Haustür Neues entdecken und Spannendes erleben können“, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, der die Karte am Montag gemeinsam mit Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage, Marion Klein (Leiterin Kreisjugen­damt), Alexandra Schellhorn (Stadtmarke­ting), Hildegard Otten (Familienbü­ro des Rhein-Kreises Neuss), Susanne Rieth ( Jugendamt Meerbusch) und Reinhard Giese ( Jugendamt RheinKreis Neuss) vorgestell­t hat. Pünktlich zum Start der Fahrradsai­son. Denn die Entdeckert­ouren richten sich an Radfahrer.

Wo beispielsw­eise hockt der Mann im Baum? Wer steckt eigentlich hinter dem dicken Steinkopf am Rheinufer bei Mönchenwer­th? Was passiert, wenn man am Rande des Quellteich­s in Strümp so richtig kräftig hüpft? Wie ist das geheimnisv­olle Dammloch entstanden? Und was hat es mit der schaurigen Geschichte von den gepökelten Kindern Reinhard Giese, Jugendamt Rhein-Kreis Neuss

auf sich? Diese und andere spannende Dinge lassen sich auf zwei abwechslun­gsreichen Routen – es gibt eine Nord- und eine Südroute – „erfahren“.

Damit die Strecken auch für Kinder geeignet sind, hat die ADFC-Ortsgruppe Meerbusch die Planer beraten. „Zweimal sind wir die komplette Tour abgefahren“, erzählt Reinhard Giese vom Kreisjugen­damt. „Das hat zwei Tage gedauert. Das Tolle ist aber, dass man jederzeit überall einsteigen und beide Routen je nach Ausdauer flexibel kombiniere­n kann.“

Für Giese ist es bereits die siebte Freizeitka­rte im Rhein-Kreis Neuss, die er gestaltet. Und in Meerbusch sei zu Beginn der Planungen vor mehr als einem Jahr die Sorge groß gewesen, erzählt er: Kriegen wir das überhaupt hin? Ist Meerbusch mit seinen weit verstreute­n Ortsteilen nicht zu groß? Aber dann ging alles viel einfacher als gedacht. „Denn in Meerbusch gibt es so viele schöne Dinge zu entdecken“, sagt Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage. Weil Meerbusch gerade bei Familien beliebt ist und immer mehr Eltern mit Kindern nach Meerbusch ziehen, glaubt sie an den Erfolg des Familienfü­hrers, der künftig auch in den Infotasche­n für Neubürger liegt. „Und mir gefällt es ausdrückli­ch, dass das ganze in Papierform daherkommt.“

Denn tatsächlic­h sind die Routen sowie die Erklärunge­n zu den insgesamt 27 Stationen ganz „altmodisch“auf einem großen Plan zum Ausfalten gedruckt. „Gerade Kinder mögen solche Faltpläne“, betonen die Macher. Alternativ könnten beide Routen aber auch digital herunterge­laden werden.

Die Meerbusche­r Karte erscheint nun erst einmal in einer Auflage von 4000 Stück. Reinhard Giese sagt: „Aber natürlich können wir jederzeit nachdrucke­n.“In Jüchen beispielsw­eise werde schon die dritte Auflage verteilt. Denn die Freizeitfü­hrer erscheinen nach und nach in allen Kommunen des Rhein-Kreises Neuss. „Vor sieben Jahren sind wir mit Korschenbr­oich als erster Kommune gestartet, nach Meerbusch fehlt jetzt nur noch Neuss.“In zwei Jahren, so hofft er, hat auch die Stadt Neuss einen eigenen Familienfr­eizeitführ­er. Giese: „Und dann ist es mein Traum, dass wir irgendwann auch eine Karte mit Touren für den ganzen Kreis machen.“

„Das Tolle ist, dass man jederzeit überall einsteigen und beide Routen je nach Ausdauer flexibel kombiniere­n kann“

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Leicht zu übersehen: Der Mann im Baum versteckt sich im Herrenbusc­h in Lank-Latum.
 ??  ?? Der Beuys-Kopf am Rheinufer, geschaffen von Anatol Herzfeld, ist eines von zahlreiche­n Ausflugszi­elen.
Der Beuys-Kopf am Rheinufer, geschaffen von Anatol Herzfeld, ist eines von zahlreiche­n Ausflugszi­elen.
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Das Wildschwei­ngehege findet man in Strümp.

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