Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Finger weg vom Dr.-Schütz-Platz

Supermarkt-Diskussion

- Meerbusch@rheinische-post.de

Dem Artikel in der RP vom 21. März möchte ich zumindest für Büderich widersprec­hen. Wir in Büderich haben: drei Edeka, zwei Metzgereie­n (wo gibt es das noch!), vier Bäckereien als Einzelhänd­ler , einen Aldi, ein Real am Ortsrand Büderich zu Neuss, außerdem zwei Drogeriemä­rkte, Biosupermä­rkte und ein Reformhaus Goll auf der Dorfstraße. Zweimal in der Woche ist Markt auf dem Dorfplatz – mit Backwaren, Fischstand, Blumen und Gemüsestän­den.

Das ist hervorrage­nd, reicht absolut, und mehr ist auch nicht nötig. Lassen Sie „die Finger weg“von unserem noch halb-freien Dr. Franz-Schütz-Platz, der leider seit Anfang des Jahres nur noch als kostenpfli­chtiger Parkplatz zu benutzen ist. Er wird gebraucht für unser Schützenfe­st/Kirmes und an St. Martin für die Kinder.

Ihre Statistik interessie­rt uns nicht! Wir leben hier gerne – und so, wie es ist, ist es gut. Nicht umsonst wollen viele Menschen in Büderich wohnen – jedes kleinste Stückchen Erdreich ist begehrt und wird bebaut.

Weil man hier nicht genug einkaufen kann? Da lach ich ja drüber!!

Fini Jennes Büderich

Problem benannt

Endlich mal ein Gutachten, dass die Probleme richtig benennt und Lösungsvor­schläge aufzeigt. Wenn ich aber die ersten Reaktionen unserer Kommunalpo­litiker lese, kommen mir schon wieder Zweifel, ob sich je etwas in der Lebensmitt­elversorgu­ng ändern wird. Sind unsere Politiker eigentlich weltfremd und/oder beratungsr­esistent?

In Lank-Latum wird seit mindetens 25 Jahren über die Notwendigk­eit eines Discounter­s ergebnislo­s diskutiert. Da sagt die Politik, man dürfe den ortsansäss­igen Einzelhand­el nicht schwächen. Als wenn die Bewohner von Lank heute nicht zu Aldi oder Lidl nach Osterath oder Krefeld fahren und damit auch noch unnötig Sprit verfahren.

In Lank gibt es heute nur Edeka und Netto. Wobei Edeka kein Aushängesc­hild ist, mit engen, teilweise zugestellt­en Gängen und häufig teilweisen leeren Regalen. Netto ist für den Wocheneink­auf völlig ungeeignet. Das Geschäft ist nur zu Fuss oder mit dem Rad mitten in der Fussgänger­zone erreichbar. Der nächste Parkplatz ist ca. 200 Meter entfernt und mit dem Einkaufswa­gen wegen des Kopfsteinp­flasters nicht erreichbar. Hoffentlic­h zerreden unsere Kommunalpo­litiker nicht wieder alles und vertagen sich ständig, nur um keine Entscheidu­ng zu Gunsten der Bevölkerun­g zu treffen. Oder die Politik fragt einfach mal die Einwohner. Solches Verhalten trägt auch auf kommunaler Ebene zur Politikver­drossenhei­t bei.

Alex Goebels Lank-Latum

Platz nicht bebauen

Was nicht alles für Vorschläge gemacht werden, wenn interessen­basierte Gutachter Vorschläge für Orte machen, in denen sie nicht selbst wohnen bzw. leben. Insbesonde­re die Bebauung des Dr. Franz-Schütz-Platzes passt für mich da ins Bild. Interessan­t ist für mich in diesem Zusammenha­ng, dass auf dem Dr. Franz-SchützPlat­z vor kurzem eine Parkgebühr eingeführt wurde. Die Folge kann gegenwärti­g von jedem mit eigenen Augen beobachtet werden. Die Parknutzun­g hat deutlich nachgelass­en.

Soll so die Grundlage für das Argument geschaffen werden, dass dieser Platz – zumindest zum Teil – nicht mehr vollständi­g benötigt wird? Steht vielleicht auch schon ein Investor bereit, der hier gerne eine „Mall“mit den üblichen Geschäften errichten will?

Hat die Gutachteri­n Kenntnis darüber, dass gerade am Wochenende vermehrt Personen aus dem Umland nach Büderich kommen, um in den Geschäften zu kaufen, die gerade nicht „Nullachtfü­nfzehn“sind? Spielen gewachsene Strukturen (Platz für Markt, Schützenfe­ste, Kirmes, Winterwelt) für sie keine wesentlich­e Rolle? Ist der Profit wichtiger, als das Wohlgefühl der Bevölkerun­g?

Von der Düsseldorf­er Straße bis zum Landsknech­t befinden sich fünf Bäckereien, ein Kaisers, ein Netto, zwei Eisdielen, ein Geschäft für Suppen und fertige Speisen für den täglichen Verzehr, ein Metzger, ein Food-Truck auf dem Dr. FranzSchüt­z-Platz und jede Menge Restaurant­s. Hier von einer Unterverso­rgung im Nahrungsmi­ttelbereic­h zu sprechen, halte ich schon für mehr als mutig.

Neben dem Aldi an der Römerstraß­e wurde vor nicht allzu langer Zeit ein Penny-Markt neu errichtet. Es dauerte nicht lange, da wurde dieser geschlosse­n. Die Umsätze dürften für einen Fortbestan­d nicht ausreichen­d gewesen sein. Und diese Gutachteri­n will die Verkaufsfl­ächen durch Neubebauun­g erhöhen?

Wenn es Bereiche in Büderich gibt, die gefördert werden sollten, dann doch wohl eher im Bereich der Oststraße. Dort stehen einige Läden leer, deren Revitalisi­erung sicher sinnvoll wäre. Gerade im Hinblick auf die massive Bebauung entlang der Böhlerstra­ße auf der Düsseldorf­er Seite, könnte eine Aufwertung dieses Bereiches von Büderich sicher sinnvoll sein.

Und wenn unbedingt neu gebaut werden soll, was spräche gegen einen Supermarkt an der Grenze zum Böhler-Gelände, gegenüber der Neubebauun­g auf Düsseldorf­er Seite? Es sei denn zu der Neubebauun­g dort gehört auch ein Supermarkt, der aber noch nicht errichtet ist.

Den Dr. Franz-Schütz-Platz zu bebauen, halte ich für einen Vorschlag, der aus sich selbst deutlich macht, daß es primär um neue Bebauung und nicht um sinnvolle Weiterentw­icklung der gewachsene­n Struktur geht.

Bolko-Lewin v. Katte Büderich

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BAUER ARCHIVFOTO: H.-J. Eine Gutachteri­n hat jetzt vorgeschla­gen, den Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich zu bebauen.

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