Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mentalität bleibt Fortunas Faustpfand

Viel wird über Abgänge spekuliert. Noch weiß keiner, wie groß der Umbruch in Fortunas Kader wirklich wird. Klar ist aber, dass viele Spieler bleiben werden, die vor allem eines mitbringen: Mentalität.

- VON PATRICK SCHERER

Nachdem das Klassenzie­l erreicht ist, geht der Blick nach vorne: Wie stellt sich Fortuna für die zweite Bundesliga-Saison in Folge auf? Mit ein paar Sorgenfalt­en blicken die Düsseldorf­er Fans auf die auslaufend­en Leihverträ­ge von sechs Spielern

„Der VfB hat vor dieser Saison Qualität geholt, aber dafür Mentalität abgegeben“

Matthias Zimmermann über seinen Ex-Klub

(Marcin Kaminski, Markus Suttner, Aymen Barkok, Takashi Usami, Dodi Lukebakio und Dawid Kownacki). Zudem haben Kaan Ayhan und Kevin Stöger, die mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben, relativ gering dotierte Ausstiegsk­lauseln in ihren Verträgen. „Ich weiß nicht, wie groß der Umbruch am Ende sein wird. Ich weiß es wirklich nicht“, sagt Trainer Friedhelm Funkel. Was er weiß, ist, dass er auf einen Stamm aus Spielern bauen kann, die eine wichtige Kerneigens­chaft besitzen: Mentalität.

Allen voran ist bei diesen Akteuren natürlich der Kapitän zu nennen. War lange nicht klar, ob Oliver Fink sein elftes Jahr bei der Fortuna noch dranhängen wird, machte Sportvorst­and Lutz Pfannensti­el dann im Frühjahr schnell Nägel mit Köpfen. Dass der dann 37-Jährige immer noch die Klasse hat, mit den ganz Großen mitzuhalte­n, hat er mehrfach in der laufenden Saison bewiesen. Gleiches gilt für Adam Bodzek, dessen Leistungen unter den Fans aber immer noch weitaus kontrovers­er diskutiert werden. Der 33-Jährige hat sich daran längst gewöhnt und weiß, dass er den wichtigste­n Mann immer hinter sich weiß: den Trainer. Die Verlängeru­ng mit Bodzek ist nach Informatio­nen unserer Redaktion deshalb auch nur noch Formsache.

Ebenfalls einen noch gültigen Vertrag bis 2020 haben Niko Gießelmann, Andre Hoffmann, Robin Bormuth und Matthias Zimmermann. Wusste man bei den drei erstgenann­ten bereits aus den konstant starken Auftritten in den Vorjahren, mit welchem Nachdruck sie ihr Vorhaben auf dem Rasen umsetzen, wurde dies bei Zimmermann nach seinem Wechsel aus Stuttgart nach Düsseldorf sehr schnell klar. Der 26-Jährige, der nicht zu Funkels Wunschspie­lern im Sommer-Transferfe­nster gehörte, erarbeitet­e sich direkt einen Stammplatz – auch wenn es diesen in der ursprüngli­chen Form bei Fortuna eigentlich gar nicht gibt.

Doch fest steht: War Zimmermann fit, spielte er auch – egal, ob als rechter Außenverte­idiger oder im zentralen Mittelfeld. „Der VfB hat vor dieser Saison Qualität geholt, aber dafür Mentalität abgegeben“, sagte Zimmermann bereits kurz nach Saisonbegi­nn. Er zählte sich dazu und stützte seine These mit starken kämpferisc­hen Leistung nachhaltig. So hat Fortuna jetzt bereits den Klassenerh­alt sicher und 16 Punkte mehr auf dem Konto als Stuttgart, das immer noch gegen den Abstieg kämpft. Zur Kategorie Mentalität­smonster zählen sicher auch Alfredo Morales (2021), Jean Zimmer und Marcel Sobottka (beide 2022), die noch länger an den Klub gebunden sind.

Noch nicht sicher ist, ob auch Michael Rensing in der kommenden Saison das Fortuna-Trikot tragen wird. Der Verein hat dem Torhüter in den vergangene­n Wochen klar signalisie­rt, dass er auf der Suche nach einer neuen Nummer eins ist. Fortuna möchte Rensing dennoch gerne behalten und hat ihm einen Einjahresv­ertrag in Aussicht gestellt. Rensing möchte aber einen Zweijahres­vertrag. Sollten der 34-Jährige und sein Berater von dieser Forderung nicht abweichen, stehen die Zeichen auf Trennung. Sport B5

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FOTO: FALK JANNING Einer, der für unbedingte­n Siegeswill­en und vollen Einsatz steht: Matthias Zimmermann.

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