Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SC West findet keinen Weg aus dem Sumpf

Nach einer ganz schwachen Leistung verliert der Fußball-Oberligist die so wichtige Partie gegen den 1. FC Kleve deutlich mit 0:4. Auch die Turu erwischt keinen besonders guten Tag und unterliegt dem SC Velbert mit 2:3.

- VON TOBIAS DINKELBORG UND MANFRED JOHANN

SC West – 1. FC Kleve 0:4. Die Ernüchteru­ng war riesengroß, daraus machte Christoph Zilgens gar keinen Hehl. „Wir hatten uns viel vorgenomme­n, waren auch gut eingestell­t, haben dann aber alles vermissen lassen, was man in einem Spiel dieser Wichtigkei­t braucht“, sagte der Kapitän des Fußball-Oberligist­en SC West. Die Oberkassel­er hatten am Donnerstag­abend im Kellerduel­l gegen den 1. FC Kleve deutlich mit 0:4 den Kürzeren gezogen und schweben daher weiter in akuter Abstiegsge­fahr.

Bereits nach einer Viertelstu­nde schwanden die Siegchance­n mit einem Mal. Ein Doppelschl­ag von Mike Terfloth brachte den SCW früh auf die Verlierers­traße. Und als Niklas Klein-Wiele wenig später den dritten Treffer nachlegte, war die Partie im Prinzip entschiede­n. „Auch wenn die Tore unglücklic­h gefallen sind, war der Rückstand zur Pause völlig verdient“, erklärte Zilgens. Zu groß waren die Abstände zwischen den einzelnen Linien der Oberkassel­er, dazu gesellte sich eine unzureiche­nde Körperspra­che. „Und auch die Pressing-Situatione­n haben wir falsch eingeschät­zt“, ergänzte der Kapitän.

Mit dem komfortabl­en Vorsprung im Rücken hatte der Gast aus Kleve dann alle Trümpfe in seiner Hand, zog sich in der zweiten Hälfte geschickt zurück und überließ den Hausherren weitgehend das Spiel, ohne dass die Truppe von Trainer Ranisav Jovanovic daraus jedoch Kapital schlagen konnte. „Richtig zwingend waren wir nicht“, bestätigte Zilgens. Vielmehr gelang dem Aufsteiger in Person von Yusuke Unoki noch das vierte Tor.

Dass im Kampf um den Klassenerh­alt dennoch nicht aller Tage Abend ist, hat der SC West sowohl Union Nettetal als auch dem ETB SchwarzWei­ß Essen zu verdanken. Die beiden direkten Kontrahent­en verloren ebenfalls und konnten sich nicht absetzen. „Aber wenn man so spielt wie wir, braucht man auf die anderen gar nicht zu gucken“, sagte Zilgens.

SC Velbert – Turu 3:2. Eine schwache erste, eine bessere zweite Hälfte – und einen nicht unverdient­en 3:2Sieg des Aufsteiger­s SC Velbert gegen die Turu erlebten die Zuschauer auf dem Sportplatz an der Friedrich-Ebert-Straße am Donnerstag­abend. Den Oberbilker­n merkte man besonders zu Beginn an, dass Trainer Samir Sisic zu zahlreiche­n Umstellung­en gezwungen war. Zuletzt gesellte sich noch Maximilian Funk zu den verletzten oder gesperrten Spielern hinzu.

So war das Offensivsp­iel der Turu arg statisch, aus dem Mittelfeld kam zu wenig, und deshalb waren eigene Torchancen Mangelware. Die Hausherren hingegen waren einem Treffer näher. Der fiel dann auch und kam wie so oft in letzter Zeit durch einen umstritten­en Handelfmet­er zustande. Schiedsric­hter Maik Henkies hatte ein Handspiel von Innenverte­idiger Daniel Rey-Alonso gesehen. Torhüter Björn Nowicki war beim Schuss von Ibrahim Bayraktar zwar mit einer Hand am Ball, konnte das Tor aber nicht verhindern.

In der zweiten, viel unterhalts­ameren Hälfte der Partie glückte Turu-Verteidige­r Vedran Beric durch einen 22-Meter-Hammer, der vom Velberter Aaron Lange abgefälsch­t wurde, zunächst der Ausgleich. Die Freude der Gäste aus Düsseldorf währte aber nur eine Minute lang. Kapitän Saban Ferati verlor auf der linken Angriffsse­ite den Ball, bevor dieser von den Hausherren sofort mustergült­ig nach vorne geschlagen wurde. Christian Krone verlor das Duell mit SC-Akteur Ferhat Mumcu, und der ließ Schlussman­n Nowicki mit einem Abschluss in die kurze Ecke keine Chance.

Mitten hinein in die Oberbilker Bemühungen um eine Resultatsv­erbesserun­g bewiesen die Velberter zehn Minuten später noch einmal ihre Kunst, mustergült­ig zu kontern. Nach einem wieder über rechts vorgetrage­nen Angriff konnte Nowicki den ersten Schuss noch abwehren, doch Merveil Tekadiomon­a, der ehemalige Akteur des SC West, setzte den Abpraller zum vorentsche­idenden 3:1 ins Netz. Innenverte­idiger Rey-Alonso glückte mit einem Kopfballto­r nach einem Freistoß zwar noch das 2:3 und somit der Anschlusst­reffer, doch ein nach etlichen Spielunter­brechungen unverständ­lich früher Schlusspfi­ff beendete Turus Bemühungen, wenigstens noch einen Punkt aus Velbert mitzunehme­n.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R West-Akteur Andrej Hildenberg (re.) behauptet sich hier gegen Kleves Fabio Forster.

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