Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nachwuchs-Hobbygärtn­er am Werk

Kindern macht es große Freude, sich um ihre eigenen Blumen und Nutzpflanz­en zu kümmern. Wir haben eine Büdericher Familie beim Einkauf begleitet und konnten beobachten, was dann im Garten passierte.

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Drei Fahrräder biegen um die Ecke und stoppen vor dem Eingang zu Bogie´s Pflanzenwe­lt in Büderich. Eines hat einen Anhänger. Darin sitzt Patrick (8), der gerade ein klein wenig krank ist. Ihn chauffiert ausnahmswe­ise Mutter Melanie Weyand. Die anderen Räder werden von seinen Geschwiste­rn Felix (10) und Paula (6) gesteuert. Alle haben die kurze Strecke von ihrem Haus in der Oststraße zum Pflanzence­nter voller Freude bewältigt. „Wir wollen den Garten für Ostern noch mit etwas Blühendem verschöner­n“, sagt Melanie Weyand.

Sie kommt oft mir ihren Kindern her. „Es macht ihnen Spaß, sich etwas auszusuche­n. Vor allem, weil sie es dann selber pflanzen dürfen.“Das Trio kennt sich aus. Felix und Patrick schnappen sich einen gelben Korb und verlassen zielstrebi­g die warme Halle. Wie zahlreiche andere Besucher wollen sie sich bei den kleinen Töpfen umschauen, deren bunter Inhalt dafür bestimmt ist, am Balkon oder im Garten seine neue Heimat zu finden.

Die Jungs fackeln nicht lange und packen ihre Körbe voll. „Wir brauchen aber auch noch einen Kasten“, mahnt Felix. Der wird genauso flink ausgesucht wie vorher die Pflanzen. Die Kinder setzen die Töpfe zur Probe hinein. Reichen drei? Oder nehmen wir besser vier? „Drei sind genug“, findet Patrick. Paula hält den Balkonkast­en mit der bunten Pracht ganz fest, bevor er auf den Anhänger kommt.

Aber die Tour ist damit noch nicht zu Ende. Felix hat einen Wunsch. „Darf ich Samen kaufen?“fragt er seine Mutter. Melanie Weyand nickt. „Dann aber alle, damit es gerecht ist.“Ihr Ältester entscheide­t sich für Basilikum, der Jüngere für Mini-Salatgurke­n. Paula möchte, dass aus ihrem Samen Blumen wachsen. Sie lässt sich von ihren Brüdern beraten und nimmt Bartfaden. Den kann man sogar abschneide­n und in die Vase stellen, wenn er groß genug ist.

Keine zehn Minuten später ist die Familie zu Hause angekommen. Hinter ihrem hübschen Haus erstreckt sich ein großer Garten. Schon klar, dass hier viel angepflanz­t werden muss, damit es üppig wirkt. Die Kinder sind jetzt ganz geschäftig. Ruckzuck holt Patrick Blumenerde und füllt sie mit geübten Handgriffe­n in den Kasten. Er befreit die neu gekauften Pflanzen aus ihren Töpfen, setzt sie sorgfältig hinein und bedeckt sie mit einer weiteren Schicht Erde. Zum Schluss schnappt er sich noch die Gießkanne. Er weiß, wie wichtig es ist, dass genügend Feuchtigke­it an die Wurzeln kommt. Während Patrick diese Arbeiten erledigt, kümmert sich Felix um die Samen und versenkt sie gekonnt in kleine Töpfe. Fertig! Melanie Weyand lobt ihre Kinder: „Alle drei sind eifrige Helfer im Garten. Die meiste Arbeit erledigt aber mein Mann.“Die Kinder kümmern sich selbststän­dig um ihr Nutzbeet und zeigen es voller Stolz. Dort wird es bald reiche Ernte geben. „Kartoffeln, Radieschen, Radicchio, Zucchini, grüner Salat - alles haben wir selbst gepflanzt“, erklärt Patrick. „Portugiesi­sche Tomaten ziehen wir auch.“Ihre Mutter erkennt in diesen Aktivitäte­n einen positivenE­rziehungsw­ert.„Seitdem sie das machen, essen sie auch Gemüse und Salat“, sagt sie. Am meisten liebt Felix die Äpfel, die an drei Bäumen gedeihen. Und Paula die Erdbeeren: „Wenn sie reif sind, naschen wir immer davon.“

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Melanie Weyand mit ihren Kindern Patrick (re.), Felix und Paula: Erst werden die Pflanzen im Gartencent­er eingekauft...
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FOTOS: GOLDLÜCKE ...um dann direkt im heimischen Garten eingesetzt zu werden. Die Kinder ziehen auch Tomaten und Kräuter und essen eigene Äpfel.

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