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Die Pottbäcker kommen

110 Aussteller aus acht Ländern bieten beim Pottbäcker­markt ihre handgefert­igten Töpferware­n an. Der traditions­reiche Markt auf dem Dionysiusp­latz findet gleichzeit­ig mit „Art of Eden“, verkaufsof­fenem Sonntag und „Märkte für Genießer“statt.

- VON SVEN SCHALLJO

Bereits zum 28. Mal wird am 4. und 5. Mai der Dionysiusp­latz zur Keramikmei­le. 110 Aussteller aus Deutschlan­d und dem zumeist benachbart­en Ausland bieten ihre handgefert­igten Töpferware­n an. „Jedes einzelne Stück, das dort angeboten wird, ist ein Unikat. Es gibt keine in Fabriken angefertig­te Massenware“, sagt Verena Schäfer vom Stadtmarke­ting. Sie organisier­t die Veranstalt­ung bereits zum 15. Mal. Allerdings zeichnet sie letztmals verantwort­lich, denn sie blickt dem Ruhestand entgegen.

Mit dabei sind auch Krefelder Töpferküns­tler. So wie Dörte Scherbartt, die beim Pottbäcker­markt im vergangene­n Jahr mit dem Niederrhei­nischen Keramikpre­is ausgezeich­net wurde. In ihrem Atelier in der alten Brotfabrik an der Ritterstra­ße stellt sie Schmuck, Gefäße und Deko her. Wie lange sie an einem Stück arbeitet, kann sie nicht genau bestimmen. „Dafür nehme ich die Teile zu oft in die Hand. Es sind dutzende Arbeitssch­ritte. Dazu kommt die Zeit für die Erstellung der Formen und so weiter“, erzählt sie. Ein Preis von 20 Euro für ein handgefert­igtes Stück sei aber keineswegs der Weg zum Reichtum. „Ich kenne keinen Keramiker, der mit der Arbeit zu großem Wohlstand gekommen wäre. Viele Kollegen haben die Preise sogar erhöht, um im Schnitt zumindest auf Mindestloh­nniveau zu kommen“, sagt sie.

Scherbartt studierte an der Hochschule Niederrhei­n – und stellte noch als Studentin erstmals beim Pottbäcker­markt aus. „Ich glaube, ich bin jetzt zum 17. Mal dabei“, sagt die im Ruhrgebiet geborene Wahl-Krefelderi­n. Auch heute noch sind Studenten der Hochschule dabei. „Voraussetz­ung für die Teilnahme ist, dass die Aussteller entweder ein entspreche­ndes Studium absolviert haben, oder hauptsächl­ich von der Keramikkun­st leben. Damit wollen wir die Qualität des Angebots sicherstel­len. Studenten, die noch keinen Abschluss haben, sind am Stand der Hochschule ebenfalls dabei“, sagt Schäfer.

Die längste Anreise aller Aussteller hat die Japanerin Yamiko Odawara. Die Künstlerin reist eigens für den Pottbäcker­markt aus Japan an und wird ihre Technik der Porzellanb­emalung präsentier­en. Gleiches wird die Krefelder Porzellanm­alerin Anja Dolezalek-Watson tun. Während der japanische Gast die traditione­lle Technik des Bemalens von blau-weißem Tobe-yaki-Porzellan zeigt, präsentier­t sie die Aufglasurt­echnik. Auch Kinder können sich im Porzellanm­alen versuchen. „An diesem Wochenende dreht sich alles, inklusive des Rahmenprog­ramms, um Keramik“, sagt Claire Neidhardt, ebenfalls vom Stadtmarke­ting.

Es gibt auch Essens- und Getränkest­ände. Überdies finden parallel die „Märkte für Genießer“in der Innenstadt statt. Der Sonntag ist außerdem verkaufsof­fen, so dass die Veranstalt­er aller drei Events auf viele Besucher hoffen. Auch die „Art of Eden“-Ausstellun­g im Botanische­n Garten ist eingebunde­n. „Wie in der Vergangenh­eit wird es kostenlose Shuttlebus­se zwischen dem Schönwasse­rpark und dem Pottbäcker­markt geben“, sagt Schäfer.

Ein Highlight, auf das speziell die Aussteller des Pottbäcker­marktes hinfiebern, ist außerdem die Preisverle­ihung am Sonntag um 14.30 Uhr. „Eine unabhängig­e Jury wird den Anbieter mit der besten, hochwertig­sten und schönsten Ware küren. Der Künstler wird mit einem Preis bedacht, der auch mit 1000 Euro vom Stadtmarke­ting dotiert ist“, sagt Lisa Wicher, die die Nachfolge Schäfers in der Organisati­on der Veranstalt­ung antreten wird.

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FOTO. STADT KREFELD Feine Keramik, Porzellan und rustikale Tonarbeite­n findet man beim traditione­llen Pottbäcker­markt, der am 4. und 5. Mai stattfinde­t.

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