Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Mini-Solaranlage für die Steckdose
Wer Strom aus erneuerbaren Energien selbst erzeugen will, musste bislang Hausbesitzer sein. Neue mobile Photovoltaikanlagen für den Balkon sind gerade für Mieter attraktive Lösungen.
(tmn) Seit kurzem haben Mieter von Wohnungen die Möglichkeit, Mini-Solaranlagen auf dem Balkon anzubringen. Großer Vorteil der Geräte ist ihr unkomplizierter Aufbau und der geringe Platzbedarf. Zieht man um, kann man sie mitnehmen. Die Technik ist ansonsten die gleiche wie bei den Dach-Anlagen: In beiden Fällen produzieren Solarmodule aus Sonnenenergie Strom.
„Während die Module auf dem Dach mehrere Tausend Kilowattstunden erzeugen, sind es bei den Solargeräten auf dem Balkon nur wenige hundert Kilowattstunden“, erklärt Martin Brandis von der Energieberatung des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Das ist selbst bei gleicher Leistung der Fall, da der Anstellwinkel zur Sonne auf dem Dach besser ist. Vor allem aber können auf einem Dach mehr Module untergebracht werden als auf dem Balkon.
„Klassische Solaranlagen auf Dächern fangen bei etwa 15 Modulen an, häufig sind es mehr“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft. Eine typische Photovoltaikanlage für den Balkon besteht aus ein bis zwei Modulen. Die kleinsten Vertreter leisten circa 150 Watt, die größten rund 600 Watt. Mit den Höchstwerten lassen sich im Schnitt 570 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen, erklärt Vietzke. „Dies entspricht knapp 20 Prozent des Stromverbrauchs
des deutschen Durchschnittshaushalts.“Daher rät nicht nur Vietzke, sondern auch Körnig: Wer als Hausbesitzer die Möglichkeit hat, sollte die fest installierte Dachanlage vorziehen. Dafür sind die kleinen Anlagen für die Steckdose aber etwas für Mieter. Denn die Anlagen lassen sich vom Besitzer installieren, und bei einem Umzug sind sie schnell ab- und wieder angebaut.
Nicht nur bei der Leistung, sondern auch bei den Kosten sind die Unterschiede groß. „Einsteiger-Photovoltaikanlagen fürs Dach beginnen bei 6000 Euro inklusive Installation“, berichtet Körnig. „Steckdosen-Solargeräte in guter Qualität mit Modul, Wechselrichter, Befestigungssystem und Anschlussleitung gibt es inklusive Versandkosten schon ab 440 Euro“, ergänzt Vietzke.