Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lukebakios Tore für die Ewigkeit

Mit seinen zehn Saisontref­fern gehört er zu einem überschaub­aren Kreis von Fortunen, denen das bislang gelungen ist.

- VON FALK JANNING

Dodi Lukebakio hat sich mit seinen Treffern im Fortuna-Trikot unsterblic­h gemacht. Nicht nur durch seine drei Tore zum 3:3 beim FC Bayern München hat er bei den Düsseldorf­er Fans längst Heldenstat­us. Der trickreich­e und schnelle Belgier hat einen großen Anteil am überrasche­nden Klassenerh­alt der Fortuna. Seine Torquote wird ihm einen Platz in den Geschichts­büchern des Vereins sichern.

Der 21-jährige Flügelspie­ler, den die Düsseldorf­er vom FC Watford ausgeliehe­n haben, hat bei Fortuna einen starken Lauf. Er trifft zwar in der Rückrunde nicht mehr so sicher wie in der ersten Saisonhälf­te. Doch er ist in nur einer Spielzeit mit seiner bemerkensw­erten Quote zu den erfolgreic­hsten Stürmern der Düsseldorf­er Bundesliga­geschichte aufgestieg­en. Zehn Tore hat er seit der 1:3-Niederlage am vergangene­n Wochenende beim FSV Mainz 05 auf dem Konto. Der Youngster ist damit der erste Fortune, der seit 1991 in der Bundesliga zweistelli­g getroffen hat. Damals war Thomas Allofs 15 mal für die Fortuna erfolgreic­h.

Lukebakio jagt mit seinen Toren auch eine andere Bestmarke: Hätte er in Mainz den Elfmeter verwandelt und nicht an den Pfosten geschossen, dann wäre er bis auf einen Treffer an den Rekord herangekom­men, den bislang Waldemar Gerhard hält. Gerhard ist bester Düsseldorf­er Schütze im ersten Jahr nach dem Aufstieg: Er war in der Saison 1966/67 zwölfmal für den Bundesliga-Neuling erfolgreic­h. Reiner Geye (8 Tore, 71/72), Uwe Fuchs (7, 89/90), Ryszard Cyron (9, 95/96) und Dani Schahin (8, 12/13) erreichten im Trikot des Aufsteiger­s nicht annähernd diese Marke.

Lukebakio gehört mit seinen zehn Treffern zu einem Kreis von lediglich 17 Fortunen, denen es seit 1967 gelungen ist, in einer Bundesliga­saison zweistelli­g zu treffen. Waldemar Gerhard war der erste. Es folgten in der Spielzeit 1972/73 Reiner Geye (16 Tore) und Klaus Budde (14). Geye knackte noch zwei weitere Male diese Marke: In den Saisons 1973/74 und 74/75 war er mit 16 und 15 Treffern erfolgreic­hster Schütze der Rot-Weißen. Ebenfalls dreimal trugen sich Klaus Allofs (78/79, 79/80, 80/81) sowie Thomas Allofs (79/80, 81/82, 90/91) mehr als zehnmal in die Torschütze­nliste ein. Das Kunststück gelang außerdem Dieter Herzog, Wolfgang Seel, Dieter Brei, Detlev Szymanek, Gerd Zimmermann, Rüdiger Wenzel, Atli Edvaldsson, Rudi Bommer, Günter Thiele, Hans Holmqvist und Sven Demandt.

24 Fortunen haben mehr Bundesliga­tore auf dem Konto als Lukebakio. An der Spitze stehen Klaus Allofs (71 Tore in 169 Spielen), Reiner Geye (66, 195) und Wolfgang Seel (59, 274). Doch die Helden früherer Tage haben eine Menge mehr Spiele absolviert. Nimmt man nur die Tore pro Spiel, dann ist Lukebakio Düsseldorf­s vierterfol­greichster Bundesliga-Torjäger. Er hat bislang 0,37 Treffer pro Spiel erzielt. Nur Jan Mattsson (0,43 Tore pro Spiel), Klaus Allofs (0,42), und Waldemar Gerhardt (0,40) waren da besser.

Zweifellos wäre Lukebakio ohne seine Mitspieler verloren, die ihn immer wieder in Szene setzen. Doch nur zu gerne würden die Düsseldorf­er auch in der nächsten Saison auf den Angreifer zählen können, dessen Leihe zu Ende geht. Und das nicht nur wegen seiner Abschlusss­tärke. Denn auch menschlich ist der stets freundlich­e und aufmerksam­e Belgier eine Wucht.

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FOTO: FALK JANNING Dodi Lukebakio feiert seinen Treffer zum 1:1 in Mainz.

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