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Lank-Latum: Neue Heimat seit 30 Jahren

Der gebürtige Italiener Franco Giambelluc­a wuchs in Düsseldorf auf. Mit 22 Jahren eröffnete er in Lank-Latum seine eigene Pizzaria und fand dort sein neues Zuhause. Am 30. April feiert „Pronto Salvatore“30-jähriges Bestehen.

- VON ANNE HARNISCHMA­CHER

An der Mühlenstra­ße in Lank-Latum führt Franco Giambelluc­a seit 1989 die Pizzaria „Pronto Salvatore“. Seine ersten zehn Lebensjahr­e verbrachte er auf Sizilien, bevor er mit zehn Jahren nach Düsseldorf kam. „Seit Anfang der 1960er Jahre waren meine Eltern hier Gastarbeit­er“, sagt er. „Als ich 1966 geboren wurde, war die Wohnung meiner Eltern zu klein. Eine neue zu finden, war schwer. Also ging meine Mutter für drei Jahre mit mir zurück nach Sizilien.“

Mit elf Jahren zog er wieder zu seinen Eltern nach Düsseldorf. Nach dem Schulabsch­luss mit 15 Jahren musste er sich für eine Berufausil­dung entscheide­n. „Damals gab es die Möglichkei­t, in die Gastronomi­e zu gehen, Metzger oder Bäcker zu werden“, sagt Giambelluc­a. Er entschied sich für die Ausbildung zum Metzger.

Mit 18 Jahren schloss Giambelluc­a dann seine Metzgerleh­re ab. „Doch in den 80er Jahren war es damals schwer als Metzger“, sagt er. „Es wurden immer mehr Metzgerthe­ken in Supermärkt­en eröffnet, und die kleineren Läden mussten schließen.“Deshalb suchte er sich übergangsw­eise einen Job in einer italienisc­hen Restaurant­küche, in der er zunächst nur für die Fleischzub­ereitung verantwort­lich war. „Als der Pizzabäcke­r dort aufhörte, übernahm ich die Stelle.“

Zusammen mit einem Freund übernahm er mit nur 21 Jahren ein Restaurant in Düsseldorf. „Dort lief es zunächst nicht gut“, erzählt der heute 53-Jährige. „Nach sieben Monaten mussten wir schließen.“Ein ehemaliger Gast bot ihm jedoch an, sich seiner Franchise-Kette anzuschlie­ßen und die geplante Pizzeria in Lank-Latum zu führen. „Das Lokal habe ich übernommen, die Einrichtun­g abgekauft, bin aber nicht in das Unternehme­n eingestieg­en. Ich wollte dieses Mal selbst etwas auf die Beine stellen.“

Am 1. Mai 1989 eröffnete der Sizilianer„Pronto Salvatore“, da war er 22 Jahre alt. Anfangs war das Restaurant nur ein kleiner Raum, die meisten Menschen bestellten zum Mitnehmen. „Aber wir haben viel Kraft und Arbeit hineingest­eckt“, sagt Giambelluc­a. Über die Jahre wuchs das Lokal um zwei weitere Räume.

Besonders wichtig ist Giambelluc­a, neben der Qualität des Essens immer der persönlich­e Kontakt mit den Gästen. „Es ist schön, wenn man sich freut, einander zu sehen. Man teilt mit den Menschen die guten und auch die traurigen Momente, man lernt sich kennen. Viele Gäste sind auch zu Freunden geworden.“

Vier Jahre später, 1993, zog Giambelluc­a mit seiner Frau nach Lank. „Es war schon mein zweites Zuhause. Aber dann habe ich die Gäste auch auf der Straße oder beim Einkaufen getroffen, man bleibt stehen und unterhält sich, und es entstehet eine ganz andere Bindung.“Richtig heimisch habe er sich dann gefühlt, als er vor 20 Jahren dem Schützenve­rein beitrat. „Da haben mir die Leute auf den Rücken geklopft und gesagt ‚Jetzt gehörst du zu uns’“.

Zur zweiten Familie sind in Lank für Giambelluc­as seine „Jungs“, die Restaurant­mitarbeite­r gewoden. Den dreißigste­n Jahrestag feiert er mit ihnen nach der Jubliäumsp­arty am 30. April im Urlaub auf Mallorca.

 ??  ?? 1989: Giuseppe di Notto (r.), Franco Giambelluc­as Cousin, ist von Beginn an Küchenchef im „Pronto Salvatore“.
1989: Giuseppe di Notto (r.), Franco Giambelluc­as Cousin, ist von Beginn an Küchenchef im „Pronto Salvatore“.
 ??  ?? Das Restaurant-Team besteht schon seit mehr als 20 Jahren. Für Giambelluc­a gehören seine „Jungs“zur Familie.
Das Restaurant-Team besteht schon seit mehr als 20 Jahren. Für Giambelluc­a gehören seine „Jungs“zur Familie.

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