Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kultur für Kurzentschlossene
Ein Schauspiel wie ein politischer Krimi und Konflikte mit neuen Techniken im Tanzhaus – Tipps für Veranstaltungen in dieser Woche.
Theater an der Luegallee Aufregung in Little Paddocks: Die Blacklocks erfahren durch eine Annonce in der Zeitung, dass in ihrem Haus ein Mord stattfinden soll. Die neugierige Anteilnahme der Nachbarn nimmt mehr und mehr voyeuristische Züge an. Gott sei Dank nimmt sich Miss Marple des Falles an; aber auch sie kann nicht verhindern, dass nach einem Stromausfall eine Leiche im Wohnzimmer liegt. Doch wer ist der Tote? Das kann der Zuschauer unter anderem heute um 20 Uhr erfahren.
Schauspielhaus „Coriolan“– das selten gespielte Alterswerk Shakespeares – liest sich wie ein brandaktueller politischer Thriller um Krieg und Populismus, Macht und Intrige. William Shakespeares Tragödie beleuchtet das komplexe Verhältnis zwischen einem aufstrebenden politischen Führer, der dem Volk nur zu gern die demokratischen Rechte verweigern würde, und einem Volk, dessen Interessen sich als von machthungrigen Populisten lenkbar erweisen. In der Titelrolle spielt der zweifach mit dem Publikumspreis Gustaf ausgezeichnete André Kaczmarczyk. Die Vorstellung kann Donnerstag um 19.30 Uhr besucht werden.
Tanzhaus NRW Umgeben von Gadgets, tragbaren Computersystemen wie Smart Watches und anderen nahezu autonomen Geräten wie Drohnen, die uns als Spielzeug aber auch als Kriegsmaschine dienen, ändert sich unser Alltag stetig. In „Phoenix“des französischen Choreografen Eric Minh Cuong Castaing öffnet sich die Zwiespältigkeit im Umgang mit neuen Technologien. Gemeinsam mit seiner Kompanie Shonen setzt sich Eric Minh Cuong Castaing seit Jahren mit der Verbindung von Tanz, Technologie und ethischen Fragestellungen auseinander. Zu sehen am Freitag um 20 Uhr.
Savoy Cavewoman Heike nutzt die letzten Stunden vor der Trauung, um den peinlicherweise zu früh erschienenen Hochzeitsgästen noch einmal einen Schnellkurs in Sachen Mann-Frau-Beziehung zu geben. Und das mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Oder was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann einen Abend vor der Hochzeit verschwindet, nur weil Sie „Hau ab!“zu ihm gesagt haben? Cavewoman ist ein Blick auf das (Zusammen-) Leben zweier unterschiedlicher Wesen, die sich einen Planeten, ein Land, eine Stadt und das Schlimmste: eine Wohnung teilen müssen! Die Vorstellung ist am Samstag um 20 Uhr.
Marionettentheater Die Weltuhr tickt: Der Kreislauf des Lebens steht im Mittelpunkt der „Sternstunde“. Was der Mensch gewinnt, zerrinnt. Auf der Suche nach Glück und Liebe erfährt er Einsamkeit und Tod. Ein Stück Philosophie für Erwachsene, experimentell dargestellt mit symbolischen Bildern, ganz ohne Worte zu den magischen Perkussions-Klängen Christian Roderburgs. Gezeigt wird dieses am Mittwoch um 20 Uhr.
Komödie an der Steinstraße Nicole, eine talentierte aber selten engagierte Schauspielerin, und Tom, ein engagierter aber wenig talentierter Fußballtrainer, leben in „wilder Ehe“glücklich zusammen – doch als Nicole
schwanger wird, werden sie mit existenziellen Fragen werdender Eltern konfrontiert: Heiraten oder nicht heiraten? Lieber Junge oder Mädchen? Können wir uns ein Kind überhaupt leisten? Sind wir überhaupt reif genug für ein Kind?… Dass Nicoles weltfremde Mutter und Toms Vater, seines Zeichens ein rauer Seebär, sich einmischen, ist nicht wirklich hilfreich, wie am Sonntag um 18 Uhr gezeigt wird.