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Kohleausst­ieg: Länder stellen in letzter Minute Nachforder­ungen

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BERLIN (mar) Das Bundeskabi­nett soll am heutigen Mittwoch die Eckpunkte für ein „Strukturst­ärkungsges­etz Kohleregio­nen“beschließe­n, das Hilfen des Bundes für die Kohlelände­r von 40 Milliarden Euro bis 2038 vorsieht. Bis Dienstagab­end war unsicher, ob die Eckpunkte wie geplant vom Kabinett beschlosse­n werden können. In letzter Minute hatten dem Vernehmen nach auch Nicht-Kohle-Länder wie Bayern und Baden-Württember­g finanziell­e Forderunge­n gestellt, die Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) nicht billigen wollte. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) war daher am Dienstag in intensiven Gesprächen mit Scholz.

Nach den Eckpunkten Altmaiers sollen nicht nur die vom Braunkohle­ausstieg betroffene­n Länder NRW, Brandenbur­g, Sachsen-Anhalt und Sachsen bis 2038 Milliarden­hilfen erhalten. Auch ehemalige Steinkohle-Standorte im Saarland sollen profitiere­n. Die Kohlelände­r sollen Finanzhilf­en des Bundes von 14 Milliarden Euro erhalten. Zu den Investitio­nsprojekte­n sollen die Länder zehn Prozent eigene Mittel beisteuern, was sie kritisiert­en. Weitere 26 Milliarden Euro investiert der Bund. Dafür haben die Länder Wünsche etwa für Verkehrspr­ojekte vorgelegt, die vorrangig finanziert werden sollen. Mit den Eckpunkten folgt die Bundesregi­erung der Idee, erst mit der Unterstütz­ung für den Strukturwa­ndel zu beginnen und danach den Kohleausst­ieg einzuleite­n. Die Kohlekraft­werkskapaz­itäten sollen ab 2022 abgebaut werden und spätestens 2038 auslaufen.

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