Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Bis zu 135 Liter Regen pro Quadratmeter
Tief „Axel“hat große Regenmengen nach Deutschland gebracht. Besonders der Süden war betroffen.
OFFENBACH (dpa) Das Wetter beruhigt sich nach den heftigen Regenfällen vor allem im Süden und der Mitte Deutschlands in den kommenden Tagen etwas. „Das Ärgste ist vorbei“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Dienstag in Offenbach. Zwar müsse noch weiter mit Niederschlägen gerechnet werden, doch Tief „Axel“ziehe von Mittwoch an über Polen nach Osten ab. Das Tiefdruckgebiet hatte mit seinen kräftigen Regenfällen in der Nacht zu Dienstag vielerorts Straßen überschwemmt, Keller geflutet und Bäume umgeknickt.
Gewitter und heftiger Regen hatten von Montag auf Dienstag insbesondere Ostwestfalen und Lippe im Griff. Tief „Axel“brachte dort binnen 24 Stunden stellenweise 80 bis 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Im Kreis Lippe traten vielerorts Bäche und Flüsse über die Ufer. So überschwemmte die Bega in Lemgo einen Parkplatz und mehrere Straßen.
Besonders heftig traf es auch den Alpenraum. Im bayerischen Jachenau bei Bad Tölz fielen von Montagmorgen bis Dienstagmorgen 135 Liter Regen pro Quadratmeter, in Balderschwang im Oberallgäu waren es 112 Liter. Auch in den hessischen Mittelgebirgen wurde die Unwetter-Grenze von 50 Litern vielerorts weit übertroffen: In Hessisch Lichtenau und Schlüchtern fielen innerhalb von 24 Stunden 95 Liter pro Quadratmeter.
In einem Kreißsaal im niedersächsischen Helmstedt stürzte nach heftigen Regenfällen die Decke ein. Der Saal und die Intensivstation des Krankenhauses wurden geräumt. Nach Angaben der Feuerwehr waren sechs Menschen betroffen – drei Frauen aus der Entbindungsstation und drei Intensivpatienten. Sie wurden in andere Krankenhäuser verlegt. Ursache für den Deckeneinsturz war nach ersten Erkenntnissen, dass sich auf dem Dach des Klinikums wegen eines verstopften Fallrohrs Regenwasser gestaut hatte.