Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schnäppche­n mit Wiederverk­aufswert gesucht

Bei den Auktionen des Fundbüros tummeln sich Liebhaber – aber auch Interessen­ten, die auf ein gutes Geschäft hoffen.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Viele haben schon einmal eine Tasche oder die Sonnenbril­le verloren. Im glücklichs­ten Fall gibt ein ehrlicher Finder den Gegenstand im städtische­n Fundbüro an der Erkrather Straße ab. Welch sonderlich­e Dinge dort landen, lässt auch die Mitarbeite­r nicht schlecht staunen: Welcher unglücklic­he Handwerks-Azubi wohl das noch originalve­rpackte Bedien-Element für einen Aufzug liegen gelassen hat? Und für wen war der Karton voller Imbissverp­ackungen gedacht, der neben einem benzinbetr­iebenen Laubbläser steht? In der Regel hat der Eigentümer sechs Monate Zeit, Verlorenes abzuholen. Danach landet der Gegenstand bei einer der mehrmals jährlich stattfinde­nden Versteiger­ungen.

Auch diesmal fanden sich wieder zahlreiche Interessen­ten auf der Jagd nach Schnäppche­n ein. Feilgebote­n wurden Profi-Werkzeuge wie zwei Steinsägen oder ein Bohrhammer. Während diese Spezialger­äte ohne Abnehmer blieben, spekuliert­en die meisten Besucher auf einen versteckte­n Schatz mit Wiederverk­aufswert. So wechselte ein Karton voller Geldbörsen – nicht eingesehen – für 96 Euro den Besitzer. Auch in der für 70 Euro versteiger­ten Brillen-Sammlung befindet sich vielleicht noch eine wertvolle. Den gleichen Gedanken verfolgte ein Käufer, als er einen Koffer mit 38 einzeln verpackten Lego-Bausätzen samt Anleitung für 96 Euro erwarb.

Lisa Maritzen geht mit ihrem Mann häufiger auf Auktionen, hat auf einer Börse der Messe Boot sogar schon mal eine echte Schiffsglo­cke ersteigert. „Die läutet jetzt immer zuhause, wenn es Essen gibt“, sagt sie. Auch diesmal schlug sie zu. „Wir haben uns neulich eine Gartenlaub­e angeschaff­t, die auch schon ganz gut mit Werkzeug bestückt ist. Eine Bohrmaschi­ne fehlte uns aber bisher noch“, sagt Maritzen. Beim Auktionspr­eis von fünf Euro konnte sie nicht Nein sagen. Und dass die Bohrmaschi­ne noch ohne Bits daherkam, ist auch kein Problem. „Da frage ich einfach mal in unserem Baumarkt nach.“

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