Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hou Hua kämpft um den Titel „Top Chef“

- FOTO: SAT.1

Als Hou Hua ihr Gericht mit Sardinen und Roter Bete Eckart Witzigmann präsentier­te, da hagelte es Kritik. Denn die Mie de pain, die Weißbrotkr­uste, war dem Meister nicht knusprig genug. „Das ist mir schon an die Nieren gegangen, und ich habe an mir gezweifelt“, sagt die 36-Jährige. Hua ist Köchin und nimmt momentan an der Fernsehsho­w „Top Chef Germany“teil, die mittwochs in Sat.1 läuft. Und auch am heutigen Abend (22. Mai) ist sie zu sehen. Interessan­t und anspornend: Trotz der Kritik ist Hou Hua eine Runde weiter gekommen, war aber danach zunächst ein wenig zurückhalt­ender, wie sie selbst meint.

Für sie sei es schon sehr ehrfurchte­inflößend gewesen, als sie zum ersten Mal dem Jahrhunder­tkoch Witzigmann begegnete. Doch das war nicht bei der Aufzeichnu­ng der Show im März, sondern schon vor Jahren, als sie Nachwuchst­alent bei Günter Scherrer im Victorian war, wo sie eigentlich eine Restaurant­fachfrau-Ausbildung absolviert­e, dann aber während der Lehre ihre Leidenscha­ft fürs Kochen entdeckte.

Wenn auch mit chinesisch-vietnamesi­schen Wurzeln, kocht Hou Hua, die in Deutschlan­d geboren wurde, französisc­h mit regionalem rheinische­m Einfluss. Chinesisch­es Essen gebe es nur bei ihrer Mutter, wenn die aufwendig für den chinesisch­en Neujahrsta­g kocht. „Dann biegen sich bei uns die Tische mit mindestens 20 verschiede­nen Gerichten“, sagt Hou

Hua. Die junge Frau, die bei ihren Kochstatio­nen unter anderem im ehemaligen km 747 in Golzheim bei Richard Nicolaus arbeitete, besitzt kein Restaurant, sondern ist selbständi­ge Köchin. Sie gibt Kochkurse, unter anderem bei Frank Petzchen an der Steinstraß­e oder bei den Auftraggeb­ern zuhause. Sie hilft ab und an beim Catering im Ständehaus aus, zuletzt als Grünen-Chef Robert Habeck zu Gast war, und zweimal pro Woche arbeitet sie in der Sansibar bei Breuninger. Dann allerdings nicht in der Küche. Bei Breuninger ist sie vielmehr für die Logistik und Organisati­on verantwort­lich.

Und wie kommt man als Köchin ins Fernsehen? Die temperamen­tvolle junge Frau erzählt begeistern­d von ihren Fernseh-Erfahrunge­n. Beim „Kampf der Köche“mit Alexander Hermann sei sie auch schon dabei gewesen. Dort war sie eine von mehreren Profiköche­n, die gegen Hobbyköche antraten. Für die aktuelle Sat.1-Show sei sie dann gefragt worden und habe gleich zugesagt.

Dort ist sie eine von zwölf Kandidaten, und nach jeder Sendung werden es weniger. Wie die Show ausgeht, das will und darf sie nicht verraten. Sie gesteht bescheiden, dass sie die erste Sendung eigentlich gar nicht sehen wollte. Da gab es Fußball im Fernsehen. Champions-League Tottenham gegen Ajax Amsterdam. „Aber mein Lebensgefä­hrte und meine Schwester hatten schon alles vorbereite­t“, sagt sie, die als Jugendlich­e selbst Fußball gespielt hat. Das Tor in der 96. Minute, das hätte sie noch gesehen. Und natürlich die Sendung, in der sie mitwirkt.

Aber neben Sport spricht sie statt über sich im Fernsehen viel lieber übers Essen. Ihr Lieblingsg­ericht seien geschmorte Ochsenback­en mit Endiviensa­lat „untereinan­der“, wie sie schwärmeri­sch berichtet. Typisch rheinisch. Und sie kocht „alles, was lecker ist“, erklärt sie, fragt aber auch ihre Kunden gerne, was die wollen. Die wiederum, so erzählt sie, wollen gerne wissen, was ihr Name bedeutet. Hou heißt gut, sagt sie. „Und seg heißt lecker.“Deshalb habe sie auch ihre Internetse­ite mit www.hou-seg.de betitelt. „Einfach lecker“. Birgit Wanninger

 ??  ?? Hou Hua ist eine junge Frau mit vielen Talenten. Sie war schon im TV zu sehen, jetzt macht die Düsseldorf­erin mit asiatische­n Wurzeln in einer Sat.1-Show mit.
Hou Hua ist eine junge Frau mit vielen Talenten. Sie war schon im TV zu sehen, jetzt macht die Düsseldorf­erin mit asiatische­n Wurzeln in einer Sat.1-Show mit.

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