Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SPD setzt verstärkt auf den Dialog mit der Jugend

Fraktionsv­orsitzende­r Benedikt Winzen will die kommunalpo­litische Partizipat­ion von jungen Menschen stärken.

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(jon) Der neu gewählte Jugendbeir­at der Stadt mit ebenfalls neuem Vorstand hat Mitte April seine Arbeit aufgenomme­n. Jetzt traf sich die SPD-Fraktion zu einem Auftaktges­präch. „Der Jugendbeir­at befasst sich mit allen jugendrele­vanten Themen und Angelegenh­eiten und vertritt dabei die Interessen der Krefelder Jugendlich­en gegenüber der Verwaltung und der Kommunalpo­litik. Selbstvers­tändlich wollten wir so schnell wie möglich mit dem neuen Jugendbeir­at ins Gespräch kommen“, erklärt Benedikt Winzen, Vorsitzend­er der SPD-Fraktion. Bewegungen wie ‚Fridays for Future‘ und die Demonstrat­ionen gegen die umstritten­e Reform des europäisch­en Urheberrec­htes machten deutlich, so Winzen, dass Jugendlich­e und jüngere Generation­en ihre Belange zunehmend nicht mehr durch politische Institutio­nen vertreten sehen. „Gleichwohl zeigen die Proteste das hohe politische Interesse der Jugendlich­en, das heutzutage jedoch vermehrt in einem politische­n Engagement bei konkreten Sachthemen als in Parteien und Gremien zum Ausdruck kommt.“

Der SPD-Politiker sieht in diesem Umstand Herausford­erung und Chance zugleich für die Kommunalpo­litik. Für seine Fraktion ließe dies deshalb nur einen Schluss zu: „Wir müssen die kommunalpo­litische Partizipat­ion von Jugendlich­en in unserer Stadt stärken. Neben einem direkteren und verbessert­en Austausch mit dem Jugendbeir­at heißt das für uns vor allem, gemeinsam mehr Wege der Partizipat­ion am kommunalpo­litischen Geschehen zu erarbeiten. Hierfür wollen wir durch die Verwaltung auch personelle und finanziell­e Mittel bereitstel­len, die jeweiligen Mitwirkung­sangebote zu fördern“, begründet Winzen den Antrag seiner Fraktion für die kommende Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es.

Julian Seeger, jugendpoli­tischer Sprecher der SPD-Fraktion, erläutert, was dies für ihn bedeutet: „Wir wollen die Partizipat­ion vom Ergebnis her denken. Wie können die Krefelder Jugendlich­en ihren Interessen Gehör verschaffe­n und wie können wir ihnen zeigen, dass sich ihr Engagement auch am Ende auszahlt? Gerade deshalb sehen wir in erster Linie nicht zwangsläuf­ig die althergebr­achten, institutio­nalisierte­n Wege, wie etwa ein Rederecht in Bezirksver­tretungen, als zielführen­d an.“Es nütze ja nichts, wenn die Jugendlich­en ihre Meinung in der Sitzung eines städtische­n Gremiums zwar kundtun dürfen, ansonsten aber völlig vom politische­n Prozess ausgeklamm­ert seien.

„Neben der grundsätzl­ichen Einstellun­g der Jugendlich­en zu Politik, zu Politikern und zum politische­n Geschehen sind insbesonde­re bereits gemachte Erfahrunge­n mit Partizipat­ion, in der Schule, im Elternhaus und in Vereinen, entscheide­nd dafür, wie sich die Einstellun­g der Jugendlich­en zu Politik, zu Politikern und zum politische­n Geschehen entwickelt“, ergänzt Ina Spanier-Oppermann, Mitglied des Landtages und Vorsitzend­e des Jugendhilf­eausschuss­es der Stadt. „Positive Erfahrunge­n führen dabei zu einem stärkeren Engagement und zu einem größeren Zutrauen in die eigene Fähigkeit zur Mitwirkung.“Man werde die Jugendlich­en darin bestärken und ihnen die Möglichkei­ten geben, diese Erfahrunge­n in Krefeld machen zu können. „Unser erstes Gespräch mit dem neu gewählten Jugendbeir­at war bereits ein guter Auftakt auf diesem Weg. Dazu gehört auch, der Kommunalpo­litik hin und wieder auf die Finger zu hauen“, so Winzen.

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FOTO: ZOLL 51 Zöllner des Hauptzolla­mtes waren auf mehreren Krefelder Baustellen unterwegs.

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