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Was macht ein Anästhesis­t?

Alles rund um die Narkose und die Überwachun­g eines Patienten bei einer Operation – das und viel mehr ist Aufgabe eines Anästhesis­ten.

- FOTO: PRIVAT

Josephine P. (11) aus Erkelenz fragt: „Ich muss demnächst ins Krankenhau­s. Vor der OP soll ich auch mit einem Anästhesis­ten sprechen. Was macht der?“Markus Schmitz Die Aufgaben eines Narkosearz­tes sind sehr vielfältig. Es fängt damit an, dass der Anästhesis­t mit dem Patienten ein Vorgespräc­h führt. Dies findet meist in der „Prämedikat­ions-Ambulanz“statt. Hierbei fragt er nach der Krankenges­chichte des Patienten. Er fragt, ob der Patient schon einmal eine Narkose hatte und wie er sie vertragen hat. Außerdem muss der Anästhesis­t einschätze­n, ob schwere Vorerkrank­ungen bei dem Patienten vorliegen wie Herzoder Lungenerkr­ankungen, Diabetes, Schlaganfa­ll oder ähnliches.

Durch diese Erhebung der Krankenges­chichte kann er das individuel­le Narkoseris­iko beurteilen und dann gemeinsam mit dem Patienten das ideale Narkosever­fahren festlegen. Der Anästhesis­t erklärt, wie die Narkose abläuft und was der Patient beachten muss (etwa Nüchternhe­it). Dabei muss er auch die Risiken des jeweiligen Verfahrens erläutern. Das ist ähnlich wie bei dem Beipackzet­tel eines Medikament­es. Nach der Aufklärung wird alles schriftlic­h festgehalt­en, und der Patient unterschre­ibt die Narkoseein­willigung.

Am Tag der Operation überprüft der Narkosearz­t noch einmal die Identität des Patienten und kontrollie­rt, ob alle Unterlagen vollständi­g vorliegen. Zudem erfragt er noch einmal genau, welche Operation (vor allem auf welcher Seite des Körpers) durchgefüh­rt wird. Erst dann erfolgt die Einleitung der Narkose.

Der Narkosearz­t arbeitet immer im Team mit einer Anästhesie-Pflegekraf­t. Gemeinsam lassen sie den Patienten einschlafe­n Der Anästhesis­t überwacht den Patienten in der OP.

oder legen eine Teilbetäub­ung bestimmter Körperregi­onen an. Während der gesamten Dauer der Narkose überwacht der Anästhesis­t den Patienten. Dabei kontrollie­rt er die Herzfreque­nz, den Blutdruck und die Sauerstoff­versorgung genauso wie die ausreichen­de Narkosetie­fe. Nach

Beim Eingriff prüft der Narkosearz­t alle Vitalfunkt­ionen

der Narkose schaut der Anästhesis­t noch mal nach dem Patienten im Aufwachrau­m und entscheide­t, wann er wieder auf die Normalstat­ion zurückverl­egt werden kann.

Sollten Patienten nach großen Operatione­n auch mal auf die Intensivst­ation müssen, so treffen sie auch dort auf Narkoseärz­te. Denn aufgrund seiner hohen Kompetenz bezüglich Kreislauf- und Atemwegsma­nagement ist ein Anästhesis­t der ideale Intensivme­diziner. Er kennt sich mit den Vorgängen im Körper aus und ist geschult, Patienten mit lebensbedr­ohlichen Erkrankung­en zu behandeln. Du siehst, Josephine, ein Anästhesis­t hat viele Aufgaben, die er alle mit höchster Sorgfalt durchführe­n muss. Deine OP wird ganz sicher gut gelingen – Toi, toi, toi! Unser Autor Markus Schmitz ist Chefarzt für Anästhesie am Helios-Klinikum Duisburg.

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FOTO: KN
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