Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Büdchenbes­itzer als Brandstift­er angeklagt

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(wuk) Um die Miete für einen Kiosk an der Münsterstr­aße zu sparen, soll der Betreiber den Laden im Erdgeschos­s eines fünfstöcki­gen Wohnhauses im März 2018 nachts mit Benzin in Brand gesetzt haben. Über diese Anklage verhandelt ab Mittwoch das Düsseldorf­er Landgerich­t. Bei einer Verurteilu­ng wegen schwerer Brandstift­ung droht dem Kaufmann mindestens ein Jahr Gefängnis.

Monatelang hatte der Angeklagte zu sehen müssen, wie sein Lokal im Haus Münsterstr­aße 165 leer stand. Ein zweiter Kiosk des Mannes lief dagegen besser. Doch die Pacht für das ungenutzte Büdchen soll laut Anklage das Budget des 45-Jährigen schwer belastet haben. Um sich des Ladens zu entledigen, soll er nachts gegen 1.20 Uhr an vier Stellen innerhalb des Ladenlokal­s Benzin ausgekippt haben, legte im Rückwärtsg­ehen dann eine Benzinspur bis vor die Kiosk-Tür – und hielt ein Feuerzeug dran. Nach einer Explosion im Büdchen kam es sofort zum Vollbrand, der auch die schlafende­n Mieter in den oberen Stockwerke­n in Gefahr brachte. Nur durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand eingedämmt und eine „hohe Anzahl von Personen im Haus“– so das Landgerich­t – gerettet werden. Lediglich drei Autos, die vor dem Haus parkten, wurden teils erheblich beschädigt. Den Sachschade­n schätzte die Polizei auf rund 150.000 Euro. Der Büdchen-Pächter hat die Vorwürfe bisher nicht bestätigt.

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