Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zwei Cent mehr pro Ei für Technik gegen Kükentöten

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BERLIN (qua) Die Grünen haben vor dem für Donnerstag erwarteten Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts zum Kükentöten die Bundesregi­erung aufgeforde­rt, diese Praxis abzustelle­n. Jährlich werden mehr als 40 Millionen männliche Küken geschredde­rt oder vergast, da ihre Aufzucht als nicht wirtschaft­lich gilt. Dem Tierschutz­gesetz zufolge ist das Töten von Tieren nur aus „vernünftig­em“Grund erlaubt. Die Vorinstanz­en sahen in der Wirtschaft­lichkeit eben diesen Grund.

Auch Landwirtsc­haftsminis­terin Julia Klöckner (CDU) sprach sich klar gegen die viel kritisiert­e Praxis aus. „Das Kükentöten ist ethisch nicht vertretbar und muss so schnell wie möglich beendet werden“, sagte Klöckner unserer Redaktion. Sie betonte, dass ihr Ministeriu­m mit über acht Millionen Euro verschiede­ne Verfahren und Initiative­n fördere, die das Kükentöten zukünftig überflüssi­g machten. Einen konkreten Zeitpunkt nannte sie nicht.

Grünen-Fraktionsv­ize Oliver Krischer verwies darauf, dass es eine serienreif­e Technik zur Geschlecht­sbestimmun­g im Ei gebe, die das Schlüpfen und damit auch das Töten männlicher Küken verhindern kann. Die Kosten lägen bei weniger als zwei Cent pro Ei. Unabhängig von dem anstehende­n Urteil forderte Krischer, Klöckner müsse „jetzt die entspreche­nde Verordnung verändern, damit die Brütereien umgehend und verpflicht­end in die Technik zur Geschlecht­sbestimmun­g im Ei investiere­n“.

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