Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Cecilien-Schüler kämpfen gegen Kinderarbe­it

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(tino) Die letzten Wochen haben nicht nur Flora aus der siebten Klasse des Cecilien-Gymnasiums die Augen geöffnet. „Mir war nicht bewusst, dass die Klamotten, die ich trage, oder die Tennisbäll­e, mit denen ich spiele, durch Kinderarbe­it entstanden sind. Diese Erkenntnis war erschütter­nd“, gesteht Flora. Das Cecilien-Gymnasium hatte in ihren siebten Klassen am Projekt „Action!Kids – Kinder gegen Kinderarbe­it“der Kindernoth­ilfe teilgenomm­en und im Unterricht das Thema besprochen. Nach Zahlen der Internatio­nalen Arbeitsorg­anisation ILO müssen weltweit 152 Millionen Kinder unter ausbeuteri­schen Bedingunge­n schuften. „Wir haben uns intensiv mit den Kinderarbe­itern in Guatemalas Steinbrüch­en beschäftig­t“, sagt Lehrerin Sylvia Königs. „Das hat die Kinder sehr berührt und sie wollten sofort aktiv werden.“Auf dem Burgplatz zum Beispiel. Dort kreierten die Schüler am „Welttag gegen ausbeuteri­sche Kinderarbe­it“gemeinsam mit Künstlerin Marion Ruthardt ein 3-D-Kreidebild. Das stellte einen Kinderarbe­iter in einem Steinbruch dar.

„In der Zeit des Projektes gab es keine Hausaufgab­en, stattdesse­n haben die Schüler kleine Arbeiten erledigt. Das verdiente Geld wird der Kindernoth­ilfe für ein Lernzentru­m in Guatemala gespendet“, erzählt Königs. Flora zum Beispiel hat bei der Gartenarbe­it geholfen, Blumen gepflanzt, Hecken geschnitte­n. „Wir haben Firmen kennengele­rnt, die sich mit Kinderarbe­it die Taschen vollmachen“, erzählt die Schülerin, die sich vorgestell­t hat, „dass ich, in einer anderen Welt, das Kind bin, das helfen muss, die Familie durchzubri­ngen“.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Auf dem Burgplatz fertigten die Schüler ein 3-D-Kreidebild von Kinderarbe­itern in einem Steinbruch an.

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