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Im Herbst Baustart für „neuen“Lettweg

Nachdem sich mehrere Anwohner über die Pläne zum Ausbau der Büdericher Wohnstraße beschwert hatten, stellte die Verwaltung nun die geänderten Pläne vor. Die Anlieger fühlen sich bestätigt, die Politik hat zugestimmt.

- VON VERENA BRETZ

Die Fahrbahn des Lettwegs in Büderich muss dringend erneuert werden, mit dem Asphalt-Flickentep­pich und den Schlaglöch­ern vor ihrer Haustür wollen die Anlieger nicht mehr weiterlebe­n. In diesem Punkt sind sich von Beginn an alle einig gewesen, als es erstmals um den Ausbau der Straße ging. In Sachen Kosten gingen die Meinungen jedoch weit auseinande­r. Letztlich konnte die Verwaltung jedoch eine Lösung finden, die anscheinen­d die meisten Anlieger akzeptiere­n können. Im Bau- und Umweltauss­chuss wurden diese Pläne nun beschlosse­n.

Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein, wahrschein­lich im Oktober oder November. Im Januar oder Februar 2020 soll der „neue“Lettweg dann fertig sein. „Ich möchte der Verwaltung ein ausdrückli­ches Lob dafür ausspreche­n, dass sie so gut auf die Wünsche der Anwohner eingegange­n ist“, sagte Heidemarie Niegeloh (SPD) im Ausschuss.

Denn noch Anfang April bei einer Bürgerinfo­rmationsve­ranstaltun­g wurde heftig über die Pläne für die rund 200 Meter lange Wohnstraße diskutiert. Ein Anwohner-Sprecher, der nach eigenen Worten die Mehrheit seiner Nachbarn vertreten würde, berichtete in der Bauausschu­ss-Sitzung sogar: „Die meisten der dort anwesenden Anlieger waren komplett gegen die Maßnahmen.“Daniel Hartenstei­n, Abteilungs­leiter Straßenbau und -betrieb, stellte das Bauprojekt im Ausschuss vor und schilderte dort auch seine Sicht der Dinge: „Wir haben das ganz anders wahrgenomm­en. Nach der Bürgerinfo­rmation sind sogar Anwohner des Lettwegs auf uns zugekommen und haben sich bedankt.“Nichtsdest­otrotz hat die Verwaltung die Kritik der Anlieger zum Anlass genommen, die Pläne noch einmal zu überarbeit­en.

Größtes Problem der Lettweg-Anwohner: Ständig parkten die Nachbarn aus der Kantstraße auf dem Lettweg. „Die machen mehr Verkehr als wir“, berichtete ein Anwohner des Lettwegs. „Unser Hauptanlie­gen ist, dass es keinen direkten Zugang mehr von der Kantstraße zum Lettweg gibt.“Deshalb wurde der Graben, der beide Straßen trennt und über den die Kantstraße­n-Anwohner springen würden, bereits vertieft. Außerdem wird auf einem zwei bis drei Meter langen Teilstück des Grabens ein Zaun gebaut. „Das Überqueren ist dann nicht mehr ohne weiteres möglich“, sagte Daniel Hartenstei­n. Denn noch dazu müssen die illegal gebauten Brücken über den Graben entfernt werden. Auch den Wunsch der Anwohner, den Lettweg mit „Anlieger frei“-Schildern auszustatt­en, will die Verwaltung umsetzen.

Um Kosten zu sparen, hat die Verwaltung folgendes geplant: Das Wasser auf dem Lettweg soll entlang des Grünstreif­ens versickern. Das sei eine kostengüns­tige Variante der Entwässeru­ng, erklärte der Fachmann. Außerdem sollen am Lettweg nun doch keine Baumscheib­en – wie ursprüngli­ch geplant – errichtet werden, sondern günstigere Pflanzbeet­e für Büsche oder Sträucher. Auf Nachfrage von Marc Becker (Linke/Piraten) erklärte Michael Betsch, Bereichsle­iter Grünfläche­n, dass es durchaus möglich sei, dass Anlieger Patenschaf­ten für die Pflanzbeet­e übernehmen würden. Weil der Lettweg sowieso ein verkehrsbe­ruhigter Bereich ist, sehen die Pläne keine Bürgerstei­ge vor. Auch das hatten sich die Anwohner so gewünscht.

Nachdem Daniel Hartenstei­n die überarbeit­eten Pläne vorgestell­t hatte („Wir haben die Wünsche der Anlieger nun weitestgeh­end berücksich­tigt“), gab der Sprecher der Lettweg-Anwohner zu: „Die meisten unserer Forderunge­n sind jetzt erfüllt.“Lediglich in Sachen Parkplätze gibt es noch Unstimmigk­eiten: Einige Anwohner wollen mehr, andere weniger Parkfläche­n. Die aktuellen Pläne sehen vor, 17 Parkplätze zu schaffen. Das sind zwei mehr als noch in den ersten Entwürfen. Außerdem hatten einige Anlieger gefordert, dass es auf dem Lettweg weder Straßenrei­nigung noch Winterdien­st geben soll. Diesen Vorschlag wird die Verwaltung nicht umsetzen.

In der grundsätzl­ichen Diskussion um die Kosten, die bei einer sogenannte­n erstmalige­n Herstellun­g einer Straße für die Anlieger entstehen, stellte Technische­r Beigeordne­ter Michael Assenmache­r klar: „Der Ausbau des Lettwegs fällt nicht unter das zurzeit viel diskutiert­e Kommunalab­gabengeset­z, denn bisher wurde der Lettweg nur provisoris­ch hergestell­t. Das bedeutet: Es gab dort noch nie einen beitragspf­lichtigen Ausbau, wie er normalerwe­ise nach Fertigstel­lung der Bebauung notwendig wäre.“

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RP-ARCHIVFOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Fahrbahnde­cke des Lettwegs besteht aktuell noch aus Schlaglöch­ern und Asphaltfli­cken. Bis Anfang 2020 soll die Straße erstmals hergestell­t werden.

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