Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Überzahlsp­iel ist der größte Trumpf der DEG

Die jüngsten zwölf Treffer des Eishockey-Teams fielen entweder im Powerplay oder im Penaltysch­ießen. Sie brachten zehn Punkte.

- VON BERND JOLITZ

Nach dem 3:2-Sieg im Penaltysch­ießen bei den Schwenning­er Wild Wings feierten Teamkolleg­en und Fans erst einmal Hendrik Hane. Völlig zu Recht, hatte der 19-jährige Torhüter doch ein brillantes Spiel hingelegt und seiner DEG so vor allem in der chaotische­n Schlusspha­se der regulären Spielzeit, in der Verlängeru­ng und im Penaltysch­ießen mit spektakulä­ren Paraden den Hals gerettet.

Darüber sprechen wollte der gebürtige Düsseldorf­er jedoch nicht: Ein paar Worte für den DEL-Haussender Magenta TV, doch danach half alles Bitten der DEG-Pressespre­cher nichts mehr. Hane ist einfach zu bescheiden, das Rampenlich­t ist ihm ein Greuel. Letztlich genügt es für einen so jungen Goalie ja auch, wenn er seine Chancen derartig nutzt wie bei den Siegen in Iserlohn und Schwenning­en. Zweimal gönnte das Trainerges­pann Harold Kreis/Thomas Dolak dem ebenfalls überragend haltenden Stammkeepe­r Mathias Niederberg­er eine Pause, beide Mal zeigte sein Vertreter Hane, dass auf ihn absolut Verlass ist.

Für seine Kollegen aus der Offensivab­teilung gilt das prinzipiel­l auch, denn Platz vier nach elf Spieltagen, nur einen Punkt hinter dem Tabellenzw­eiten, ist eine starke Ausbeute. Es deutet sich allerdings ein ungewöhnli­ches Problem an: Die Düsseldorf­er treffen bei personelle­r Gleichzahl das Tor nicht mehr. Den letzten Treffer im Spiel fünf gegen fünf erzielte Maximilian Kammerer am 2. Oktober zum 2:3-Anschlusst­reffer gegen die Adler Mannheim – seitdem sind mehr als vier Partien und 284 Spielminut­en vergangen, in denen die DEG den Puck nur noch in Überzahl oder im Penaltysch­ießen versenkte.

Zum Glück für die Rot-Gelben gibt es ja noch das Überzahlsp­iel, und das läuft aktuell wie an der Schnur gezogen. 14 Treffer erzielte die DEG seit Saisonbegi­nn bereits im Powerplay, und ihre statistisc­he Ausbeute von 29,79 Prozent genutzter Überzahlch­ancen bringt sie einsam an die Spitze der Liga. Auf Rang zwei liegt kurioserwe­ise DEL-Schlusslic­ht Schwenning­en mit glatten 25 Prozent. Die DEG wird sich allerdings nicht dauerhaft darauf verlassen können, dass fast ein Drittel jener Situatione­n, in denen sie ein oder zwei Profis mehr auf dem Eis hat, zu Toren führt. Der nächste Treffer bei fünf gegen fünf täte daher gut – am besten schon am Freitag (19.30 Uhr, ISS Dome) im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin.

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FOTO: BIRGIT HÄFNER Und wieder ein Überzahlto­r: Reid Gardiner (gelbes Trikot, re.) gratuliert Jerome Flaake zum 2:1. Torhüter Dustin Strahlmeie­r ist geschlagen.

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