Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
A 44 Gewerbegebiet: Teufel steckt im Detail
Das geplante gemeinsame Gewerbegebiet der Städte Krefeld und Meerbusch entlang der Autobahn 44 umfasst auf Krefelder Seite mehr als 50 Hektar. Die Fraktion Die Linke macht auf Planungsfehler aufmerksam und kritisiert den Oberbürgermeister.
Verkehrsaufkommen für die Fischelner“. Alle redeten von Klimanotstand, aber niemand interessiere sich für die Folgen weiterer Flächenversiegelung am Stadtrand.
Die Linke legt darüber hinaus ein „externes Gutachten“vor, in dem ein Diplom-Geologe diverse vermeintliche Fehler im Verfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplans auflistet. Die Expertise des früheren Mitarbeiters einer Landesbehörde ist „Boden- und Grundwasserschutz im Raumplanungsverfahren Interkommunales Gewerbegebiet Krefeld-Meerbusch“überschrieben. Hinsichtlich ausgewiesener Wasserschutzgebiete im Plangebiet merkte er an, dass die Ausweisung des Wasserschutzgebietes In der Elt zwar formal nach 30 Jahren abgelaufen sei, die Beschränkungen real aber weiter gültig seien, so lange wie dort tatsächlich Wasser gefördert werde.
Ähnlich verhalte es sich mit der Bewertung der Schutzwürdigkeit der dort vorhandenen Böden. Die im Verfahren zum Flächennutzungsplan erfolgte Kategorisierung als „schutzwürdig im Hinblick auf landwirtschaftliche Nutzung“sei unzutreffend. Richtig hätte es heißen müssen „besonders schutzwürdig aufgrund hoher Regelungs- und Pufferfunktion und einer daraus resultierenden hohen oder sehr hohen natürlichen Bodenfruchtbarkeit“.
Durch die unzutreffenden Kategorisierungen habe für die Entscheidungsträger der „irrige Eindruck“bestanden, dass es sich bei den Krefelder Flächen für das interkommunale Gewerbegebiet an der A 44 um solche mit „untergeordnetem Schutzstatus“handele. „Eine Nichtbeachtung dieses Schutzgutes im Abwägungsprozess wäre ein gravierender Planungsfehler“, warnt der Experte.
Ratsherr und Fraktionsvorsitzender Basri Cakir attackiert politisch scharf, „Politik muss ehrlich sein. Darauf haben die Bürger einen Anspruch. Einerseits für einen erweiterten Umweltschutz eintreten und andererseits Umweltzerstörung vorantreiben, das kann nur als Heuchelei bezeichnet werden“.