Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Fast Track“bringt Patienten auf die Beine
Ein neues Therapieverfahren nach Hüft- und Kniegelenk-Operationen sorgt für schnelle Mobilisation.
Mit einem neuen therapeutischen Konzept bei Hüft- und Kniegelenk-Operationen, dem sogenannten „Fast Track“, verhelfen die Ärzte einiger Kliniken ihren Patienten zu schnellerer Mobilisation. Ziel ist, dass die Patienten nach einem Eingriff so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen. Konkret bedeutet dieser Therapieansatz, dass die Patienten bereits am Tag der Operation mobilisiert werden. Bereits im Aufwachraum können sie sich im Rahmen der Überwachung auf ihr Bett setzen und machen mit geschulten Physiotherapeuten erste Bewegungsübungen. Die Patienten sollen schon am Operationstag wieder laufen können, um ihre Mobilität nicht zu verlieren.
„Fast Track“ist durch einen veränderten Ablauf vor und beim Eingriff sowie der anschließenden Nachbehandlung möglich. Dabei arbeiten die verschiedenen Berufsgruppen – Chirurgen, Anästhesisten, Physiotherapeuten und Krankenpflegerinnen – eng zusammen. So wird bei der Knie- oder Hüft-Operation das OP-Gebiet lokal betäubt. Durch die Dosis Schmerzmittel, die während des Eingriffs verabreicht wird, ist der Patient auch in den ersten Stunden danach schmerzfrei.
Es werden keine Wunddrainagen mehr gelegt, die früher bei nahezu jedem operativen Eingriff verwendet wurden. Damit werden Einschränkungen bei der frühen Mobilisation verhindert, ebenso das teils schmerzhafte Entfernen der Drainagen. Auch wird das Infektionsund Komplikationsrisiko erheblich gesenkt. Das geschieht, ohne das Risiko für Blutergüsse oder Wundheilungsstörungen zu erhöhen, denn die entstehende Wundflüssigkeit verarbeitet der Körper selbst. Auch dem Kreislauf hilft eine schnelle Mobilisation nach einem Eingriff. „Es ist einfach besser, schnell aufzustehen, als erst einmal zwei Tage ruhig im Bett zu liegen“, wissen Fachleute.
Ebenso hilft das veränderte Konzept, Delir – wie die Verwirrtheit nach einer Operation genannt wird – vorzubeugen. Zusätzlich verkürzt es den stationären Aufenthalt, so dass der Patient teilweise schon ab dem fünften Tag mobil wieder nach Hause kann. Gesundheits-Serie: Das sind die Themen
10. September Gut sehen und gut aussehen – mit Brille 17. September Wie der Rücken beweglich und schmerzfrei bleibt
24. September Gesunder Schlaf – in jedem Alter
1. Oktober Wohlfühlfaktor: So bleibt der Darm gesund
8. Oktober Kräftig zubeißen – mit gesunden Zähnen
15. Oktober Schneller mobil dank Fast Track
22. Oktober
Heuschnupfen, Hausstaub und Co. – Allergien
29. Oktober Besser sehen – dank Laser
Gerade bei älteren Menschen ist es wichtig, dass sie schnell aus dem Bett kommen. Je eher das gelingt, desto geringer ist die Komplikationsrate. Die geringsten Probleme mit Operations-Nachwirkungen haben Patienten, die bereits vor dem Eingriff mit muskulärem Aufbautraining begonnen haben. Denn sie haben sich mit dem Ablauf vorher beschäftigt und wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Die meisten Patienten wollen nach einem Eingriff schnell wieder nach Hause und finden diese neue Möglichkeit ausgezeichnet.