Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Wikinger belagern Paris
Die Nordmänner kamen über die Seine. Es war der 28.
März 845, und die Wikinger fielen in Paris ein. Es war der erste Überfall der Männer aus dem Norden, es sollte aber nicht der letzte sein. Der Anführer der Wikinger nannte sich Reginheri, manche Quellen nennen ihn auch Ragnar oder Ragnarius. Er hatte etwa 120 Schiffe unter seinem Kommando. Schon auf dem Weg in die Stadt verwüsteten seine Krieger die Ufer der Seine. König im Westfrankenreich war zu dieser Zeit Karl der Kahle. Er stellte schnell ein Heer zusammen, das die Stadt aber nicht verteidigen konnte. Es blieb nur eine Möglichkeit, sie zum Abziehen zu bewegen: Karl der Kahle zahlte ein hohes Lösegeld. 7000 Pfund Silber waren zu dieser Zeit eine lohnende Beute. So lohnend, dass die Wikinger von nun an alle paar Jahre wiederkamen. Der König konnte den kriegerischen Männern nur wenig entgegensetzen, auch das sorgte innerhalb seines Reichs zu einem Machtverlust der Krone. 40 Jahre nach dem ersten Überfall blieben die Wikinger sogar ein ganzes Jahr: Bei diesem Feldzug konnten sie Paris zwar nicht erobern, belagerten die Stadt aber dauerhaft. Wieder half nur die Zahlung eines Lösegeldes, um die Angreifer loszuwerden. Ab dem Beginn des 10. Jahrhunderts ließen die Überfälle langsam nach. Die Wikinger ließen sich an der Seine-Mündung nieder. 911 gab es mit dem Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte einen Friedensschluss. Die Nordmänner nahmen den christlichen Glauben an und versprachen dem König die Treue. Sie erhielten ihr eigenes Siedlungsgebiet im Norden Frankreichs. Es ist die heutige Normandie.