Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Jahnkes Rückkehr aufs Eis noch nicht absehbar
Der DEG-Spieler hält sich nach seinem Wadenbeinbruch und weiteren Verletzungen am rechten Sprunggelenk mit Oberkörpertraining fit.
Hinter Charlie Jahnke liegen intensive Wochen: Der Stürmer der Düsseldorfer EG fieberte im März bereits dem Playoff-Duell in der Deutschen Eishockey-Liga gegen die Eisbären Berlin entgegen, das sich aufgrund der Tabellensituation zum Ende der Hauptrunde bereits abzeichnete. Der 22-jährige gebürtige Berliner war erst Ende September von der Spree an den Rhein gewechselt. Es wäre also eine ganz besondere Serie für Jahnke gegen seinen ExKlub geworden. Doch dann war da jener tragische Augenblick im allerletzten Hauptrundenspiel in Nürnberg. Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels wurde Jahnke von seinem
Gegenspieler Brett Festerling gecheckt. „Ich habe direkt gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich habe versucht aufzustehen, doch es ging nicht.“Die bittere Diagnose: Wadenbeinbruch sowie Innenbandund Syndesmosebandriss am rechten Sprunggelenk. Bereits zwei Tage später erfolgte in Jahnkes Heimatstadt Berlin die Operation. Seinem Gegenspieler macht die sympathische Offensivkraft keinen Vorwurf: „So etwas passiert im Eishockey.“
Doch der verpassten Playoff-Gelegenheit gegen seinen Stammverein brauchte Jahnke nicht lange hinterher zu trauern. Zwei Tage später sagte die DEL aufgrund der Corona-Pandemie die heiße Saisonphase komplett ab. Jahnke hat nunmehr alle Zeit der Welt, sich in Ruhe auf sein Comeback vorzubereiten. Er hält sich aktuell in Berlin bei seinen Eltern auf: „Der Heilungsprozess
verläuft gut, ich kann die Belastung immer weiter steigern.“Aktuell hält sich Jahnke mit Oberkörpertraining und Stabilisationsübungen soweit fit wie möglich. Ansonsten sitze er viel im Garten und lese. Läuft alles gut, wolle er Mitte oder eher Ende Mai wieder ins normale Training einsteigen. Eine Rückkehr aufs Eis ist jedoch noch nicht absehbar. Zunächst muss die Reaktion auf das Training abgewartet werden – und wann die DEG in der Corona-Zeit überhaupt wieder in die kühle Halle darf.
Mit seinem persönlichen Saisonverlauf ist Jahnke, der im September zunächst ausgeliehen und im November schließlich fest verpflichtet wurde, zufrieden. Zu Saisonbeginn
lief er noch mit einer Förderlizenz dreimal in der zweiten Liga für die Lausitzer Füchse auf, bevor der Wechsel an den Rhein zustande kam. 48 Spiele absolvierte Jahnke schließlich im Dress der DEG, erzielte vier Tore und schaffte sieben Assists. 487 Minuten auf dem Eis sammelte der Stürmer insgesamt, im Schnitt zehn pro Partie. Die Schusseffizienz lag am Ende bei 12,5 Prozent.
Der Saisonabbruch beendete schließlich auch die großen Ambitionen der DEG: „Wir hätten in den Playoffs sehr weit kommen können. Wir hatten die beste Abwehr und den besten Torhüter.“Doch aufgeschoben muss nicht aufgehoben sein: „Nächstes Jahr ist genauso viel möglich wie jetzt, da der Kern der Mannschaft zusammenbleibt.“Jahnke selbst strebt dann die Entwicklung zum Leistungsträger an. „Ich möchte kein Durchschnittsspieler werden, sondern mich fest in der DEL etablieren.“In Düsseldorf ist Jahnke auf jeden Fall schon gut angekommen. „Die Organisation bei der DEG ist sehr gut und die Stadt ist auch sehr schön.“Vorgenommen hat er sich, körperlich zuzulegen. „Ich muss physischer agieren, für den Gegner unangenehmer agieren.“Auch im Spiel ohne Scheibe in der Defensive sieht er noch Steigerungsbedarf. Und wenn Jahnke in diesen Bereichen auch noch zulegt, stehen ihm und der DEG positive Zeiten bevor.