Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Maskottchen, Turek-Straße, F95-Platz – was Fortuna fehlt
Straße Toni Turek gilt als der berühmteste Sportler Düsseldorfs und damit automatisch auch als berühmtester Fortuna-Spieler. 1954 errang er mit der Nationalmannschaft als Torwart den Weltmeistertitel im legendären Finale in Bern gegen Ungarn (3:2). Von 1950 bis 1956 bestritt er 133 Spiele für Fortuna Düsseldorf. Dennoch tat sich die Stadt lange Zeit schwer mit einer Würdigung des außergewöhnlichen Torhüters. 2004 wurde schließlich in einem Neubaugebiet in Unterrath die Toni-Turek-Straße eingerichtet – allerdings wurde die Stichstraße, die viele sowieso als zu klein für die Ehrung des „Fußballgottes“empfanden – nie bebaut, das Schild irgendwann abmontiert. 2007 sollte daraufhin der kleine Platz in der Mitte der Kehler Straße in Unterrath den Namen des Keepers erhalten, dort sollten eine Steele und eine Gedenktafel installiert werden. Diese Pläne scheiterten am Widerstand der Anlieger, die keine Umgestaltung des Platzes wünschten. Die Familie Tureks wollte daraufhin keine weiteren Versuche mehr.
Maskottchen Beim 1. FC Köln steht Geißbock Hennes am Spielfeldrand, in Dortmund klatscht Biene Emma mit den Spielern ab, und in Gladbach drückt Fohlen Jünter die Daumen – pardon, die Hufe. Der Düsseldorfer Club aber tut sich schwer mit einem Maskottchen, immer wieder hatte es Versuche gegeben, doch irgendwie hat sich kein Maskottchen durchgesetzt. Aus internen Kreisen ist zu hören, dass es vor allem die Fans waren, die sich gegen eine Kommerzialisierung und Vermarktung aussprachen. So bleibt die Fortuna erstmal ohne Glücksbringer im Kader, der in diesen Zeiten aber gar nicht so schlecht wäre. Die Düsseldorfer belegen im Moment den Relegationsplatz.
Fortuna-Platz Es gibt eine Legende, die besagt, dass die Vereinsoberen 1919 am Lindenplätzchen in Flingern (Hoffeld-/Ecke Lindenstraße) standen. Gesucht wurde der neue Vereinsname, da zwei Klubs fusioniert hatten. Das Pferdefuhrwerk einer Brotfabrik sei vorbeigekommen. Aufschrift: Fortuna – der Moment der Taufidee! Die Geschichte ist sehr schön, die Düsseldorfer Jonges haben bereits beantragt, den Platz umzubenennen. Das Problem: Historisch ist die Brotfabrik nicht belegt, sagt Fortuna-Archivar Tom Koster. Und: Es gibt zwar eine Rührteigmaschinenfabrik namens Fortuna, aber die ist jünger und stammt aus Thüringen. Es gibt aber neue Hinweise zur Frage, wie die Fortuna an ihren Namen kam. Zu 95 Prozent ist das Geheimnis gelüftet. Endgültig geschieht dies in einer neuen Chronik am Jahresende. (brab/nika/ujr)