Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Seelenlandschaften in der Reihe Apsis-Kunst
„Kunst in der Apsis“wird trotz Corona-Krise fortgesetzt. Aktuell sind die Arbeiten der Künstlerin Janne Gronen zu sehen.
OSTERATH Die Auswirkungen der Pandemie machen auch vor dem Kunst-Geschehen nicht halt. Aber dem im Straßenbild zu lesenden Hinweis „Kunst macht Pause“fühlt sich Marlies Blauth nicht verpflichtet. Die Initiatorin der Reihe „Kunst in der Apsis“der Evangelischen Kirche Osterath hofft darauf, dass der Besuch der Ausstellung bald wieder möglich ist. Bis dahin zeigt die Gemeinde regelmäßig Online-Gottesdienste über ihren YouTube-Kanal, bei denen auch die Kunst im Kirchenund Gemeinderaum sichtbar ist.
„In der ersten Mai-Woche wird es ein Video, eine Art Ausstellungs-Rundgang
mit passenden Texten geben“, erklärt Marlies Blauth. Die dort zu sehenden Arbeiten werden unter dem Titel „Janne Gronen –
Landscapes of Feelings“gezeigt und sprechen das Kirchenjahr mit dem Kontext Pfingsten an. Mit diesen „Seelenlandschaften“möchte die in Grevenbroich lebende Künstlerin den Blick für Prozesse im Inneren, also auf das Erleben und Fühlen lenken. „Ich knüpfe bei meinen Arbeiten an Empfindungen an, stelle sie abstrakt dar und bleibe so lange mit dem Bild verbunden, bis alles stimmig ist. Eigentlich ist mein Ansinnen, den ‚vollkommenen Augenblick‘ zu erreichen“, gibt Janne Gronen (Jahrgang 1956) Einblick in ihre Arbeitsweise.
Sie wurde über eine künstlerische Ausbildung im Rahmen des Lehramtsstudiums an die Kreativität herangeführt, übt seit 1990 eine freischaffende künstlerische Tätigkeit mit Blick auf Malerei und Textarbeiten aus, arbeitet als Kuratorin und ist mit ihren Arbeiten an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen beteiligt. Ihre Bilder in der Evangelischen Kirche Osterath entsprechen dem Anspruch, dem Pfingstfest mit der Farbe Rot gerecht zu werden: „Rot steht für Leben, Erneuerung, Inspiration und zieht die Blicke auf sich.“In Kombination mit Gelb beispielsweise kommen Leichtigkeit und Freude hinzu.
Über einer für diese Ausstellung entstandenen kleinen Serie steht „Pfingstrosen-Schwünge“. Die Arbeiten sind teils auf DIN A3-Größe zusammengefasst: „Ich habe alte Arbeiten übermalt. Acrylfarbe lässt sich gut auf Fotopapier verarbeiten.“In der Ausstellung sind auch zwei ihrer auf große weiße Tücher gedruckte Texte zu sehen: „Obwohl sie sich nicht auf meine Bilder beziehen, kombiniere ich das gerne miteinander.“Anregungen für Malerei und Wortformulierungen findet sie überall: „‘Suche die Liebe‘ habe ich auf einer Hauswand entdeckt.“Der virtuelle Rundgang durch diese Ausstellung unter https://www. youtube.com/channel/UCPaE2rD2Aq65XCMQFn2gODg ist sehenswert. „Eine Midissage oder Finissage dieser bis zum 21. Juni andauernden Ausstellung schließen wir noch nicht ganz aus“, hofft Marlies Blauth auf eine baldige Rückkehr in den Alltag.