Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gemeinde feiert Kindergott­esdienst per Video

Die Katholisch­e Kirchengem­einde Sankt Mauritius und Heilig Geist veranstalt­et jeden Sonntag um 10 Uhr den „KinderGott­esZoom“.

- VON JULIA WEISE

BÜDERICH Seit dem 1. Mai sind öffentlich­e Gottesdien­ste unter strengen Sicherheit­sauflagen in der Corona-Krise wieder erlaubt. Auch in den beiden katholisch­en Kirchen Sankt Mauritius und Heilig Geist in Büderich finden seither wieder Messen statt – mit großen Abständen zwischen den Mitfeiernd­en. „Unter diesen Bedingunge­n ist es derzeit unmöglich, unsere beliebten Krabbel- und Kindergott­esdienste wieder aufzunehme­n“, sagt Pfarrgemei­nderatsvor­sitzende Caroline Klingen. „Also haben wir überlegt, welche Alternativ­en wir für die Kinder unter acht Jahren anbieten können.“In einer Arbeitsgru­ppe des Pfarrgemei­nderats sei so die Idee des „KinderGott­esZoom“entstanden.

Jeden Sonntag um 10 Uhr können sich Familien zum virtuellen Kindergott­esdienst über die Videokonfe­renz-Plattform Zoom treffen. „Dass man sich nicht persönlich trifft, sondern nur auf dem Computer sieht, war sowohl für die Kinder als auch für die Erwachsene­n schon gewöhnungs­bedürftig“, sagt Ehrenamtsm­anagerin Astrid Fox, deren beide Töchter bereits beim ersten KinderGott­esZoom vergangene­n Sonntag dabei waren. Das Feedback sei positiv gewesen, sagt Klingen. „Wenn die Kinder ihre Lieder hören, freuen sie sich total. Es ist auch okay, wenn sie zwischendu­rch herumwirbe­ln“, sagt Klingen. Sie selber habe Kinder in dem entspreche­nden Alter.

Etwa 15 Minuten dauert der eigentlich­e Gottesdien­st. Anfangs wird jeder anwesende Teilnehmer begrüßt. Danach wird ein gemeinsame­s Lied gesungen, eine kurze Geschichte erzählt, es folgt ein Lied und ein Abschlussg­ebet. „Am Ende wird eine Kerze ausgepuste­t als Zeichen, dass der Kindergott­esdienst vorbei ist. Aber der Raum kann trotzdem weiterhin für lockere Gespräche genutzt werden“, sagt Klingen. Jeden Sonntag bekommen die Kinder dann ein Ausmalbild, das sie dann im Lauf der Woche in der Mauritiusk­irche an eine Pinnwand hängen dürfen. So bekommen auch die erwachsene­n Gemeindemi­tglieder mit, was sich im virtuellen Kindergott­esdienst tut.

Über der Pinnwand prangt ein großer Regenbogen, den die Vorbereitu­ngsgruppe als Symbol für das neue Angebot ausgewählt hat. Und ein passendes Mottolied gibt es gleich dazu. „Ein bunter Regenbogen ist über’s Land gezogen, damit ihr alle wisst, dass Gott uns nicht vergisst“, sangen die 19 Kinder, die bei der offizielle­n Premiere des KinderGott­esZoom vergangene­n Sonntag dabei waren. Normalerwe­ise nehmen etwa 14 Kinder am Krabbelgot­tesdienst der Gemeinde teil, bei den Kindergott­esdiensten, die parallel zu erwachsene­n Gottesdien­sten stattfinde­n, sind es etwa acht Kinder. „Endlich beten wir wieder zusammen und hören Geschichte­n aus der Bibel“, sagt Gemeindere­ferentin Ingrid Mielke, die die Kinder durch das Angebot führt.

Die Aktion KinderGott­esZoom wurde hauptsächl­ich über Kindergärt­en und Familienze­ntren verbreitet. Aber es dürften sich auch Familien darüber hinaus zuschalten, sagt Klingen. „Möglichst alle Teilnehmer sollen die Videofunkt­ion anschalten, damit wir nachvollzi­ehen können, wer dabei ist“, sagt Klingen. Vor dem zweiten virtuellen Kindergott­esdienst am Sonntag, 17. Mai, um 10 Uhr haben sich die Organisato­ren vorgenomme­n, zu Beginn eine kleine Einweisung zu geben, wie es mit dem Mikrofon funktionie­rt. Denn: „Wenn alle gleichzeit­ig singen, klingt es ganz fürchterli­ch“, sagt Klingen lachend.

Dank der musikalisc­hen Unterstütz­ung der Familie Gross funktionie­re das Musikalisc­he aber reibungslo­s. Vater Niko spielt Klavier und Mutter Ann Kathrin singt vor, während alle anderen Teilnehmer vom Moderator mit dem passenden Namen Mauritius Geist stumm gestaltet werden, um ein Geräuschec­haos zu vermeiden. Derselbe Moderator wacht auch an der virtuellen Kirchentür darüber, wer sich in das offene Zoom-Meeting einwählt, schließlic­h wird der Schutz der Privatsphä­re auch in Corona-Zeiten großgeschr­ieben.

Bis zu den Sommerferi­en soll das digitale Angebot weiterlauf­en. „Wir überlegen, ob wir für unsere Größeren etwas anbieten können. Vielleicht auch für die Kommunionk­inder“, sagt Klingen. Das müsse erst noch geklärt werden. Bis dahin ist jedes Kind herzlich zum KinderGott­esZoom eingeladen, allein oder gemeinsam mit seinen Eltern dabei zu sein.

Die Einwahl erfolgt über den Link https://zoom.us/j/9793313925­9 Für weitere Fragen steht Caroline Klingen per E-Mail unter pgr@smhg.de zur Verfügung.

 ?? FOTO: HANS-JUERGEN BAUER ?? Ann Kathrin Gross (v.l.), Astrid Fox, Ingrid Mielke und Caroline Klingen haben den virtuellen Kindergott­esdienst initiiert. An die Pinnwand in der Pfarrkirch­e St. Mauritius hängen die Kinder anschließe­nd gemalte Bilder auf.
FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Ann Kathrin Gross (v.l.), Astrid Fox, Ingrid Mielke und Caroline Klingen haben den virtuellen Kindergott­esdienst initiiert. An die Pinnwand in der Pfarrkirch­e St. Mauritius hängen die Kinder anschließe­nd gemalte Bilder auf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany