Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Dieser Gegner ist kein Maßstab
Es war die zweite 0:5-Niederlage in dieser Saison für Fortuna. Doch so bitter das Ergebnis beim FC Bayern München auch ausfiel – mit dem Desaster bei Borussia Dortmund vor knapp einem halben Jahr hatte die Partie am Samstagabend nicht viel zu tun. Die Gemeinsamkeit war, dass Fortuna in beiden Partien hoffnungslos unterlegen war. Der große Unterschied war, dass sie sich seinerzeit in Dortmund ohne jede Gegenwehr abschlachten ließ, während sie nun in München wenigstens versuchte, das Ergebnis in erträglichen Grenzen zu halten.
Die Qualität der Mannschaft reichte dazu freilich nicht im Entferntesten aus. Das ist weniger Fortunas Problem als vielmehr eines der Liga: Abgesehen von wenigen Ausnahmen, an denen das jeweilige Team einen Sahnetag und die Bayern auf dem falschen Fuß erwischt haben muss, ist der Meister eine Klasse für sich. Das klingt nicht nur nach Langeweile, das ist tatsächlich langweilig. Denn einen FC Bayern in Bestform kann in der Bundesliga niemand gefährden.
Und diese Bestform legten die Münchner am Samstag zumindest über weite Strecken der ersten Hälfte an den Tag. Deshalb müssen Trainer Uwe Rösler und seine Mannschaft Spiel und Ergebnis richtig einordnen. Diese Bayern sind einfach kein Maßstab – nicht für Fortuna und nicht für den absoluten Großteil der Bundesliga.
Die Düsseldorfer müssen sich schütteln und mit dem Selbstvertrauen, das aus zuvor sechs Ligaspielen ohne Niederlage resultieren darf, an die nächste Aufgabe gehen. Hoffenheim ist stark, aber keine Übermannschaft wie der FCB. Da kann etwas gehen für Fortuna, die im Abstiegskampf alles selbst in der Hand hat. Allerdings nur, wenn sie am 0:5 gegen bärenstarke Bayern nicht zerbricht.