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Politik macht Druck bei Gebäudesanierung
DÜSSELDORF Die Düsseldorfer Umweltpolitiker wollen bei der energetischen Sanierung von städtischen Gebäuden mit besonders negativer CO2-Bilanz Druck machen. „Da sind mit der Oper, Sportanlagen und Schulen ein paar echte Brocken dabei, die Experten in der Verwaltung sollten sich rasch um das Thema kümmern“, sagte Ratsherr Lukas Mielczarek (Grüne) am Donnerstag im Umweltausschuss.
Tenor der Fachpolitiker: Es sei traurig, sich mit einer solchen Negativ-Aufzählung auseinandersetzen zu müssen. Im Grunde handele es sich mit Blick auf die ehrgeizigen Ziele beim Klimaschutz „um eine Gruselliste“. Christdemokrat Marcus Münter erkennt in den schlecht gedämmten Gebäuden ein strukturelles Problem. Die Liste der Negativ-Beispiele sei Anlass genug, einen politischen Auftrag zu formulieren und das Thema gemeinsam mit der Verwaltung von Grund auf anzugehen. „Man sollte da ein Schippchen drauflegen, wir werden mit weiteren Forderungen auf sie zukommen“, betonte der Ratsherr.
Anlässlich des Konzepts für ein klimaneutrales Düsseldorf im Jahr 2035 hatte die Verwaltung den Auftrag erhalten, eine Liste mit den 20 städtischen Standorten zu erstellen, deren Energiebilanz besonders negativ ausfällt. Am schlechtesten schnitt die Bezirkssportanlage (BSA) Eller an der Vennhauser Allee ab. Auf dem zweiten Platz landeten die Gebäude der BSA Garath, Rang drei belegte die katholische Grundschule an der Josef-Kleesattel-Straße in Garath. Am Ende hatte die Verwaltung sogar 22 Immobilien auf ihre Liste gesetzt, darunter auch die Deutsche Oper am Rhein und das Zakk. Hinzu kommen sieben Betriebsgebäude, ein Büro, mehrere Schulen (darunter die GGS Wrangelstraße in Mörsenbroich, Grundschule Fuldaer Straße in Eller, GGS Krahnenburgstraße in Lichtenbroich und GGS Am Köhnen in Reisholz), zwei Sozialgebäude und eine Kita in Vennhausen.
In der Vorlage zum Thema vermissten die Politiker unter anderem eine klare Angabe zu den Kosten und dem möglichen Nutzen. So sei das Verhältnis von Aufwand und Ertrag schwer einzuschätzen. „Es müsste doch schnell ermittelbar sein, wo man das benötigte Geld am nachhaltigsten investiert“, sagte Philipp Tacer (SPD).