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„Die Lösungen sind zu 100 Prozent da“
IT-Unternehmer Georg Achterlin sieht die Umsetzbarkeit digitalen Unterrichts schon heute als gegeben.
DÜSSELDORF Was braucht es für ein digitales Klassenzimmer? Das Problem an etlichen Schulen ist bereits funktionierendes Internet. „Der erste Schritt ist immer die Prüfung der Infrastruktur“, sagt Thomas Jordans, Geschäftsführer der Aix-Concept, einem IT-Unternehmen, das sich bereits seit mehr als 18 Jahren auf das Thema Digitalisierung von Schulen spezialisiert hat.
Erst wenn die Infrastruktur vorhanden sei, könne man über die Beschaffung der Endgeräte sprechen. Da müsse sich die jeweilige Schule überlegen, welche Geräte sie für ihr pädagogisches Konzept brauche. „Fragen sind dann unter anderem: Whiteboards ja oder nein? Tablets oder Laptops? Für jeden Schüler ein eigenes Gerät oder lieber nur Leihgeräte für den Unterricht in der Schule?“, sagt Georg Achterling, zuständig für den Bereich Forschung und Lehre beim IT-Unternehmen Cancom. Die Firma kümmert sich bereits seit mehr als 20 Jahren um digitale Lösungen für Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen. „Das digitale Klassenzimmer gibt es in mehreren Versionen.“
Als nächsten Schritt brauche es eine Lern-Management-Plattform, mithilfe derer Lehrer den Fernunterricht gestalten können. Darunter fallen Videokonferenzen, das Verteilen von Aufgaben, das Anlegen von Klassenverbänden: „All das, was im digitalen Unterricht möglich ist, läuft über diese E-Learning-Plattform“, sagt Achterling. Für die Systeme setzen die meisten Unternehmen auf Clouds. Das heißt, unterrichtsrelevante Daten werden in einen großen Online-Speicher gespeist, der einen orts- und geräteunabhängigen Zugriff ermöglicht.
Einer der wichtigsten Bausteine ist die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräft – die Komponente im Prozess der Digitalisierung, die einfach dauert, sagt Jordan: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die meisten Lehrkräfte digital arbeiten wollen, aber wenn sie Pädagogen haben, die Probleme damit haben, eine E-Mail zu schreiben, ist es mit einer Schulung nicht getan.“
Eine Schule zu digitalisieren dauere durchaus einige Monate, mit allem was dazugehöre, erklärt Achterling: „Und es gibt Lösungen, sie sind 100 Prozent da.“Probleme macht den IT-Unternehmen laut Thomas Jordans allerdings ein Unwille in der Politik: „Wir werden in keiner Weise gehört, obwohl gerade im Lockdown bewiesen wurde, das klappt, was wir machen.“